Unbeindruckt vom Regen startete die komplette Mannschaft am Freitag nachmittag zum Einfahren auf die Familientaugliche Milka-Line am Kohlmaisgipfel. Vorab wurde noch der obligatorische Sicherheitscheck der Räder durchgeführt und Hinweise zum Gepäck gegeben. Da es bei diesem Camp in Alpinem Gelände zu 95 % Bergab geht, sind volle Protektoren-Ausrüstung und ein geschlossener Helm empfohlen -im Regen erwies sich das auch als praktischer Spritzschutz.
Auch die schnellen Fahrer fanden Ihre Herausforderungen auf der flowigen Milkaline, die selbst im Regen genügend Grip und Fahrspaß garantierte.
Nach mehreren Runden kehrten um 17:30 die letzten Teilnehmer durchnässt aber zufrieden zum Hotel Wiesenegg zurück. Dort wurden die Räder gewaschen, die nassen Klamotten getrocknet und die hungrigen Mägen bei dem mehrgängigen Abendessen gefüllt. Nach üppigen Portionen und einer konstruktiven Feedbackrunde ließen die Teilnehmer den 1.Tag ausklingen, während die 4 Guide-Anwärter zusammen mit den Referenten den nächsten Tag vorplanten.
Bis zum Samstag Morgen hatte sich an der Schlechtwetterlage nichts geändert, erst Nachmittags sagte der Wetterbericht Trockenphasen voraus.
Für den Vormittag waren Fahrtechnik-Übungen angesetzt, die kurzerhand in eine nahegelegene Tiefgarage verlegt wurden.
Als man nach 2,5 h intensiven Fahrtechnikeinheiten wieder das Tageslicht erblickte, hatte der Regen zum Mittag aufgehört und ermöglichte angewandte Fahrpraxis auf der Blueline und Proline der Reiterkogelbahn in Hinterglemm.
Die Gruppe teilte sich in Gemütlich, Fortgeschritten und Profis auf - so konnte jeder das Erlernte in Wunschgeschwindigkeit anwenden und seine persönlichen Schlüsselstellen unter Anleitung der Guides und Referenten meistern.
Abends wurde bei Italienischem Buffet die Mutproben und Überwindungen ausgetauscht, nach einer abschließenden Feedbackrunde konnten die Guides Wünsche für den Sonntag aufnehmen.
In der Nacht blieb es trocken und der Sonntag Morgen grüßte mit einer Extraportion Sonne. Motiviert und gut gelaunt startete man gemeinsam auf das Fahrtechnik-Gelände am Ortsausgang Hinterglemm, bestehend aus einem Pumptrack, einzelnen Anliegerkurven, einer Steilabfahrt und 2 Table-Sprüngen.
Aufgeteilt in 2 Gruppen wurden methodische Übungen zu Bunny Hop, Kurventechnik und Linienwahl in Anliegern trainiert. Wer nach einem erfolgreichen Bunny Hop noch weiter kommen wollte, konnte bei den Table-Sprüngen unter Anleitung von Referent Fabian Arzberger an seiner Sprungtechnik feilen.
Selbst die Guides konnten bei dem Spezialtraining noch etwas mitnehmen und aus der Arbeitsweise des erfahrenen Trainer-Experten und Gründer von ridingstyle.de lernen.
Nach einer Liftfahrt auf den Zwölferkogel konnten auf der Winklerhütte die Reserven aufgefüllt werden. Leckerer Kaiserschmarn und ein großes Bikermenü sorgten für eine kurzzeitige Mampfstarre, auf der mit Anliegern, Sprüngen und Holz-Wallrides gespickten Z-Line Abfahrt konnte sich der Kreislauf wieder freiarbeiten.
Die 3 Gruppen Entspannt, Ambitioniert und Team Lichtgeschwindigkeit verfolgten ab da ihre jeweiligen Tagesziele, von gezieltem Training an Schlüsselstellen bishin zu freiem Fahren auf dem legendären Hacklbergtrail war für jeden etwas dabei.
Das Abendessen mit großem Desertbuffet und die Feedbackrunde rundeten den gelungenen Tag ab. Für den Montag Vormittag sollte es zum Abschluss des Camps warm und sonnig bleiben und die Liftkarten waren bis noch 12:00 gültig.
Direkt nach den Frühstück ließen die Teilnehmer die erlebnisreichen 3 Tage auf den Trails ausklingen. Einige stellten sich noch dem technisch anspruchsvollen Bergstadltrail und der reinen Downhill-Strecke X-Line, während die anderen zum Abschluss das Postkarten-Panorama auf dem Hackbergtrail mitnahmen.
Um 13:00 wurde nach eine abschließendem Feedback herzlich verabschiedet und die Heimreise angetreten.
Den glücklichen Gesichtern nach zu urteilen könnten die Plätze für das Freeride-Camp 2018 wieder stark begehrt sein... ;)
Text und Bild: Joe Reiser / Fabian Arzberger
