DSC 0266 hoch CopySerafin Schefold und Max Hanselmann (RV Öhringen) zeigten in 2er Kunstradsport offen die Kür ihres Lebens. Ohne Fehler spulten die beiden ihr mit Höchstschwierigkeiten gespicktes Programm ab. Einfach traumhaft! Durch zahlreiche Aufwertungen bei den Standdrehungen, dem Lenkerhandstand aus der Grätsche in Schweizer Ausführung sowie der Lenkerdrehung lagen sie bis kurz vor Schluss sogar über ihrer eingereichten Punktezahl. Mit 164,28 Punkten hatten sie den nach ihnen startenden Bugners (RLP) eine schwierige Aufgabe „gestellt“. Und Bugners zeigten Nerven. Die übliche Erweiterung der Lenkerdrehung auf zwei Rädern gelang nicht, zweimal konnten die beiden jeweils knapp den fast schon sicheren Sturz vermeiden. Zwei Sekunden vor Ende der Kür passierte dann das Unglück: Obermann Benedikt konnte sich nicht mehr auf dem Schulterstand halten. Doppelsturz und 100% bei der letzten Übung waren die Folge. Nach dem Vizetitel im Vorjahr in Stuttgart konnten sich Serafin und Max über den WM-Titel freuen! Der dritte Platz ging an Burri / Hammerschmidt aus der Schweiz vor dem Paar Schnetzer / Latzer aus Österreich.

 

DSC 0123 zugeschnitten CopyGenauso spannend war es im 1er Kunstradsport Frauen: Den Vorkampf konnte Viola Brand (RSV Unterweissach) ganz knapp für sich entscheiden: nur zwei Hundertstel Vorsprung hatte sie auf Milena Slupina (BAY). Die Weltmeisterin 2015 Adriana Mathis (Österreich) hatte sich nur durch die Patzer ihrer Kollegin Julia Walser (Österreich) für das Finale qualifiziert. Dort bewies sie jedoch, dass sie zu den besten gehört. Bis zur letzten Übung zeigte sie eine klasse Kür und hatte eine Punktzahl über 180 Punkte. Bei der letzten Übung (Standsteiger rückwärts) war sie jedoch unachtsam und kassierte 100% und einen Sturz. 170,10 Punkte bedeuteten letztendlich den dritten Platz vor der Schweizerin Seraina Waibel. Von den beiden Deutschen ging Viola als erste an den Start. Und gleich der erste Schreck: Ihre erste Übungen den Lenkerhandstand bekam sie nicht hoch. Da die Zeit jedoch noch nicht gestartet war, konnte sie sich in Ruhe auf den zweiten Versuch vorbereiten. Dieser gelang ihr dafür klasse und die weiteren Übungen präsentierte sie in ihrer gewohnt eleganten Fahrweise. Etwas Mühe hatte sie beim Sattellenkerhandstand, aber willensstark brachte sie diesen ebenfalls „hoch“. Am Ende erzielte sie hervorragende 183,29 Punkte. Eine schwierige Aufgabe für die nach ihr startende Milena. Diese blieb jedoch nervenstark, hatte zwar etwas mehr Abzug als Viola, dafür aber auch die höhere Ausgangspunktzahl. 184,22 Punkte blieben am Schluss auf der Leinwand stehen. Der WM-Titel ging an Milena, aber Viola durfte sich über den Vizetitel freuen!

DSC 3846 01 Copy1er Kunstradsport Männer: Erstmals an einer WM startete Moritz Herbst (RSV Wendlingen). Mit einem tollen Lenkerhandstand-8 aus der Vorhebehalte startete er seine Kür. Auch die weiteren Elemente seiner Kür zeigte er souverän. Gegen Ende wurde die Zeit etwas knapp, aber auch hier gelang es ihm, Ruhe zu bewahren und die einzelnen Übungen kontrolliert zu zeigen. Dann baute er jedoch noch einen kleinen Lapsus ein, als er beim Übergang vom Kehrlenkersitzsteiger zum Standsteiger nicht sofort hinauskam und Prozentabzug hinnehmen musste. Innerhalb der Zeit beendete er seine Kür und  strahlte über alle Maße, als das Endergebnis von 194,03 Punkten aufleuchtete und er damit die Silbermedaille gewonnen hatte! Klarer Favorit bei den 1er Männern war Lukas Kohl (BAY), der seiner Favoriten-Rolle sowohl im Vorkampf als auch im Finale gerecht wurde. Die Plätze drei und vier gingen an Chin To Wong (HKG) und Lukas Burri (Schweiz). 

Am Samstagnachmittag zur besten Kaffeezeit, die Entscheidung im 2er Kunstradsport Frauen. Hier führte kein Weg am Team Germany vorbei. Zum dritten Mal in Folge gewannen Nadja und Julia Thürmer Gold mit exzellenten 162,44 Punkten. Silber erfuhren sich Lena und Lisa Bringsken mit 136,62 Punkten vor dem Schweizer Duo Gamper/Nägele, die bei ihrem letzten Wettkampf die Bronzemedaille mit 123.50 Punkten für die Alpenrepublik holten. 

Die erste Medaillenentscheidung fiel bereits am Freitagabend im 4er Kunstradsport offen. Das Austria-Team ging als erstes auf die Fläche. Nach einem Fehler und zwei Absteigern kamen sie auf 174,75 Zähler und fielen damit aus den Medaillenrängen. Die Bronzemedaille sicherte sich die Mannschaft aus der Slowakei mit 184,03 Punkten. Das BDR-Quartett mit Katharina Güllich, Ramona Strassner, Michaela Schweiger und Ramona Ressel ging als vorletzte an den Start. Sie zeigten eine fehlerfreie Leistung mit vertretbaren Abzügen für Unsicherheiten und unsauberes Fahren. Am Ende blieb die Anzeigetafel  bei 216,04 Punkten stehen, was gleichzeitig die vorläufige Führung bedeutete. Als letztes präsentierten die Schweizerinnen als Titelverteidiger ihr Können. Sauber und fast perfekt zogen sie ihre Kreise und Schleifen und boten einen exzellenten Vortrag. 225,13 herausgefahrene Punkte bedeuteten den erneuten Titelgewinn und mit stehenden Ovationen wurden sie von der Fläche verabschiedet.

Die größte Überraschung im Deutschen Lager lieferten jedoch die Radballer, Bernd und Gerhard Mlady, die auch schon beim Weltcup in Wendlingen gestartet sind. Nach der Vorrunde noch Dritter hinter Österreich und der Schweiz konnten sie sich von Spiel zu Spiel steigern. Ihr Halbfinale gegen die Schweiz, das sie in der Vorrunde deutlich mit 5:2 verloren hatten, konnten sie mit 1:0 gewinnen und standen damit im Finale. Dort trafen sie auf das Team aus Österreich, das zuvor bei ihrer Heim-WM das Duo aus  Tschechien mit 7:1 aus dem Titelrennen geschossen hat. Das Endspiel war an Spannung nicht zu überbieten, da auch die überwiegende Anzahl der Zuschauer aus diesen beiden Lagern kamen. Österreich ging schnell mit 1:0 in Führung bevor Deutschland nach einer Ecke ausgleichen konnte. Kurz danach dann der zweite Treffer für die Deutschen, den das Austria-Team prompt ausgleichen konnte. Noch vor der Halbzeitpause gelang Gerhard Mlady der 3:2 Führungstreffer. In der kampfbetonten zweiten Halbzeit gelang jedem Team nur noch ein Treffer. Damit waren die Mlady‘s Weltmeister und gewannen das fünfte Gold für Deutschland.

 

Peter und Sonja Müller / Daniela Klingler

Bildquelle: Peter und Sonja Müller / Daniela Klingler (Archivbilder)

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