Kurzzeitfahrer Marc Jurczyk wechselte des Bahn-"Jobs" zuliebe 2015 nach Erfurt
Der Altdorfer Marc Jurczyk (Jahrgang 1996) zog im September 2015 nach Erfurt und schloss sich der Zühlke-Trainingsgruppe an. Dort startete er im vergangenen Winter bei einigen Rennen, aber verständlicherweise noch ohne nennenswerte Erfolge.
Hier Marc Jurczyks "Bahnsport-Vita" in der Männerklasse (Danke, lieber Marc!):
„Im Januar diesen Jahres kam dann der erste große Schritt. Bei dem Sichtungsrennen habe ich eine Qualifikationszeit von 10.13 Sekunden fahren können und gewann das Sprint Turnier. Das war aber nur national. Es waren also nur deutsche aus der U23 am Start.
Dann kam mit der Wettkampfserie in Moskau und Tula in Russland das erste internationale Rennen für mich im Kurzzeitbereich. In Tula holte ich im Teamsprint Bronze und in Moskau folgte im Keirin dann Platz drei hinter Dimitriev und Perkins. Das was der erste Erfolg im Kurzzeitbereich.
Danach kam dann der Deutschland Grand Prix in Cottbus. Da belegte ich hinter Weltmeister Eilers und dem Columbianer Puerta Platz drei und hatte Max Levy schlagen können.
Anschließend arbeiteten wir voll auf die U23 EM in Italien hin. Dort konnte ich dann im Sprint eine guten Qualizeit von 10.0 Sekunden herausfahren, flog aber im Hoffnungslauf aus dem Wettbewerb. Beim Keirin am letzten Tag fuhr ich im Finale sehr dominant und musste mich dann nur um Reifenbreite dem Franzosen Copponi geschlagen geben.
Durch diesen knappen zweiten Platz war klar, dass ich mich von der Stärke her voll auf das Keirin konzentrieren werde.
Bei der anschließenden deutschen Meisterschaft holte ich in jeder Disziplin, in der ich startete, eine Medaille.
Die Entscheidung von Herr Uibel, dass ich zur Europameisterschaft in Paris mitkommen darf, fiel nach der DM auf die wir uns akribisch vorbereiteten. Unglücklicherweise bin ich dann pünktlich in Paris zur Anreise krank geworden. Trotzdessen habe ich meine 1000 Meter-Bestzeit um 1,9 Sekunden verbessern können - auf eine Zeit von 1:01,507 Minuten.
Im Keirin gelang mir dann auch sicher und deutlich der Einzug ins große Finale. Dort wurde ich Vierter, was ärgerlich war, weil ich das Podest durch einen kleinen Fehler verschenkt habe.
Es folgte die Anreise zum Weltcup hier in Glasgow, wo ich in der Sprint- Quali eine akzeptable 10.1s Skunden-Zeit herausgefahren,konnte dann den ersten Lauf gewinnen und stieß leider im Achtelfinale auf Eric Engler. In dem rein deutschen Duell habe ich dann den kürzeren gezogen.
Im Keirin zog ich wieder in das große Finale ein, habe dann im Finale eine super Position gehabt, bin aber leider in Kontakt mit dem Litauer Lendel gekommen, was mich dann meine Pace gekostet hat und ich nur Fünfter geworden bin.“
Alles in allem hat der schnelle Zwanzigjährige eine gute Entwicklung gemacht und konnte 2016 bei jedem Keirin-Wettkampf ins große Finale einziehen. Der Zögling von Olympiasieger und WRSV-Präsident Hans Lutz zeigte in seinem Elitejahr auf der Bahn eine hohe Konstanz und stellt fest::
„Durch die Rennen habe ich viel Erfahrung und Gefühl sammeln können was mich in meiner ersten Saison als Sprinter schnell vorangebracht hat.Von der Leistung her bin ich schon gut unterwegs, aber um dann bei einer WM vorne mitzumischen, fehlt noch der gewisse Punsh.“
rad-net.de schreibt über den Weltcup der Kurzzeitfahrer und Marc Jurczyk:
„Erstmals wurde beim Weltcup im Sprint nach neuem UCI-Reglement gefahren. Demnach qualifizierten sich die besten vier Fahrer der Qualifikation direkt für das Achtelfinale, während die weiteren Qualifizierten im 1/16-Finale gegeneinander fahren mussten. Hier kamen Eric Engler gegen Zac Williams (Neuseeland) und Marc Jurczyk gegen Eoin Mullen (Irland) weiter, trafen dann aber im Achtelfinale aufeinander. Da es keine Hoffnungsläufe mehr gibt, war klar, dass einer der beiden Deutschen definitiv ausscheiden würde. Engler besiegte Jurczyk im Achtelfinale.
Im Viertelfinale war aber auch für den Vizeeuropameister im 1000-Meter-Zeitfahren Endstation. In zwei von drei möglichen Läufen unterlag er Andrii Vynokurov (Kasachstan).....Im Sprint-Turnier der Männer fuhren Eric Engler und Marc Jurczyk auf die Plätze sieben und 15.....“ (aus rad-net.de)
Seit diesem Herbst startet Franziska Brauße in der Frauenklasse und war jüngste Teilnehmerin beim Weltcupauftakt in Glasgow:
Foto: Archivbild 2016
Ihren ersten Weltcupeinsatz bei den Frauen hatte in Glasgow Franziska Brauße (Jahrgang 1998), die erst im Oktober bei der Straßen-WM in Katar gestartet war.Sie resümiert über Glasgow (Danke, liebe Franzi!):
„Beim Vierer war es so, dass wir in der Besetzung noch nie gefahren sind. Dann lief es einigermaßen gut im Wettkampf bis dann die Iren überholen wollten und für das überholen vier bis fünf Runden gebraucht haben. Bei uns war Michaela Ebert vorne und durfte nicht wechseln. Dadurch haben wir mega an Geschwindigkeit verloren uns sind dann halt nur 13. geworden.
Madison haben wir zu zweit auch nur beim Weltcup trainiert. Für Lisa Küllmer war es sogar das allererste Mal, ich hab davor schon mit Karsten Wörner in Öschelbronn trainiert. Gleich zu Beginn gab es dann auch noch zwei Stürze weil sich viele noch unsicher waren... Da unsere Ablösungen anfangs noch zaghafter waren, rissen schnell Löcher, die wir dann nicht mehr zufahren konnten.
Deshalb haben wir dann auch zwei Runden verloren. Da ich in einer Wertung einen Punkt holte, waren wir noch vor Hongkong. Belgien musste auf Grund eines Sturzes das Rennen frühzeitig beenden. Es war auf jeden Fall ein gutes Training und ich freue mich darauf, wieder ein Madisonrennen zu fahren!
Als jüngste Teilnehmerin des Weltcups kann ich nur sagen, dass es eine tolle Erfahrung war! Jetzt geh ich erst einmal in meine zweiwöchige Pause. Und dann geht es nach Genf zum Drei-Tage-Rennen.“
Franzi Brauße fährt in der neuen Saison 2017 beim badischen Team „Gesundshop24“ . Die Lizenz erhält sie ab der neuen Saison gemäß ihrer Perspektiven auf der Bahn beim bahnsportaffinen RSV Öschelbronn.
rad-net.de schreibt zum Weltcup der Frauen und der noch siebzehnjährigen Franziska Brauße:
Vierer: „Die deutschen Damen gingen ebenfalls mit einem sehr jungen Team, bestehend aus Tatjana Paller, Franziska Brauße, Michaela Ebert und Lisa Küllmer, ins Rennen und fuhren in 4:50,879 Minuten auf den 13. Platz.......“ (über rad-net.de)
Madison: „Erstmals wurde im Rahmen des Bahn-Weltcups auch ein Zweiermannschaftsfahren für Frauen ausgetragen. Die Britinnen Manon Lloyd und Katie Archibald gewannen mit 25 Zählern vor Laurie Berthon/Carolie Demay (Frankreich) mit 23 Punkten. Platz drei belegte die russische Paarung Maria Averina/Diana Klimova mit 13 Punkten. Das deutsche Duo Lisa Küllmer/Franziska Brauße verlor zwei Runden und fuhr auf Platz elf.“ (über rad-net.de)
Text: Jurczyk/Brauße/uhu
Quelle auch:rad-net.de
Archiv-Foto: Sofafoto Eurosport1 und Pröpster