(und nicht ganz ohne schielenden Auges auf "200 Jahre Fahrrad in Baden-Württemberg").

Seit der ersten Austragung in Frankreich im Jahr 2000 (damals noch mit nur einem Straßenrennen und in zwei Altersklassen) fanden zwar etliche Gespräche mit deutschen Radsportveranstaltern statt, „doch das war alles Wischi-Waschi“, erklärt WPCC-Präsident Walter Rottiers. So fanden die bisherigen Weltmeisterschaften der schreibenden Zunft, der Radio-, Fernseh-, Online- und Marketingexperten eben - unter anderem - zweimal im Radsport verrückten Belgien, zweimal in Griechenland, in Frankreich, Italien, San Marino, Slowenien, Österreich und Luxemburg statt. Eine geplante Meisterschaft in den USA wurde kurzfristig abgesagt, da die Flugkosten und die Logistik die Teilnehmerzahlen aus Europa auf vielleicht 20 minimiert hätten.

Nach 17 Jahren endlich in Deutschland

Erst mit den Brüdern Kai und Rik Sauser (und der Kur und Bäder GmbH Bad Dürrheim) fand sich nun ein Orga-Team aus Deutschland, das sofort zuschlug. „Der Kontakt zur Firma Sauser Event GmbH verlief extrem schnell und konzentriert. Die Sausers sind ja sehr bekannt im Jedermann-Bereich“, verrät der 75-jährige Rottiers, gebürtiger Belgier und Wahl-Pliezhausener, der über Jahrzehnte hinweg selbst als aktiver Radsportjournalist renommierte Medien bediente.

Über 200 Teilnehmer aus der ganzen Welt werden Ende September zur WM in Bad Dürrheim erwartet. Diese wird ins Korsett des dreitägigen Jedermannrennens „Riderman“, das zur Wertung des „German Cycling Cup“ gehört, eingebunden und bleibt dennoch eigenständig. „Wir wollen am Melderekord von 187 Teilnehmern bei der WM in Flandern/Belgien kratzen“, ist Rik Sauser hochmotiviert. Die fand zum Teil auf dem Kurs der berüchtigten Flandernrundfahrt der Profis statt. Am Ende starteten dort effektiv 150 Fahrer und Fahrerinnen.

Fotos oben: Riderman-Impressionen/Schwarzwald

In Bad Dürrheim profitieren die Medien-Radsportler direkt von der idealen und hoch professionellen Riderman-Infrastruktur. Auch dieser findet zum 18.Mal statt und dessen Teilnehmer dürfen sich am erhöhten Medienaufkommen erfreuen. Die Rennen werden auf fast identischen Strecken in und um Bad Dürrheim und dem schönen, welligen bis bergigen Südschwarzwald stattfinden.

Im Zentrum Europas

„Ohne Zweifel ist das vor allem für die Region, den Kreis und den Schwarzwald eine richtig geile Sache und natürlich auch für den Riderman selbst“, ist Rik Sauser stolz. Nicht zuletzt punktet der Weltmeisterschaftsort auf der Baar auch geographisch mit dem zentralen Standort im Herzen Europas.

Neben den traditionellen Wettbewerben Einzelzeitfahren und Straßenrennen präsentieren die WM-Organisatoren 2017 mit dem Teamsprint eine weitere WPCC-Premiere.

Das Programm

Am Tag nach der Eröffnungsgala (am Donnerstag, 28.09.2017) schießen die WM-Fahrer das große Radsport-Spekatakel in Bad Dürrheim an und erhalten am Freitag ein eigenes Zeitfenster für das Einzelzeitfahren über 16 Kilometer und 200 Höhenmeter auf welligem Terrain. Anschließend erst starten die Jedermänner.

Der Teamsprint am Samstagabend findet vom Riderman losgelöst statt. Die Jagd der WPCC- Mannschaften gegen die Uhr über einen Kilometer sorgt auch bei Fans und Publikum für Hochstimmung, heizen die Sportler doch auf der langen Zielgerade in Bad Dürrheim von Start zu Ziel. Zugelassen sind Teams bestehend aus drei Starter/-innen einer Nation oder von einer Medienanstalt. Die Zeit des dritten Fahrers, der über die Ziellinie jagt, zählt. Um gewertet zu werden, müssen also drei Fahrer pro Team ins Ziel kommen.

Der dritte Wettbewerb im Rahmen der Weltmeisterschaften ist das Straßenrennen am Sonntag. Dann stehen 87 Kilometer mit 1150 Höhenmetern und einem Abstecher durch die wilde Wutachschlucht auf dem Rennprogramm. Mit zwei Ausnahmen: alle weiblichen Journalistinnen und die männlichen Medienverteter „M3“, also ab Jahrgang 1957 und älter, kommen in den kürzeren Renngenuss und kämpfen über die angepasste Distanz von rund 50 Kilometer um Titel und Regenbogenfarben.

Gefahren wird bei allen Rennen nach dem UCI-Reglement. Der internationale Weltradsportverband unterstützt die Weltmeisterschaften seit vielen Jahren als stolzer Supporter und sponsert die Medaillen. Vier Rennklassen (drei Männer-Altersklassen, eine Frauenklasse) sind am Start. Insgesamt neun Weltmeister werden also gekürt.

Foto oben: Gut bei Rik Sauser aufgehoben - die Journalisten-WM-Medaillen von Bad Dürrheim 2017

Startberechtigt sind männliche und weibliche Journalisten, Reporter, Presse-Fotografen sowie TV-Kameramänner und -frauen. Presseausweis, Redaktionsbestätigung oder Arbeitsnachweis sind bei der Anmeldung nachzuweisen und Voraussetzung für einen Start.

Abseits des Rennplans steht ein einwöchiges Rahmenprogramm für die WM-Teilnehmer und deren Begleiter und Familien, das diesen die Region, deren Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten näher bringen soll. So ist die Intuition der WM auch: jedes Jahr ein anderes Land kennenzulernen und das Event und die Region mit der Familie privat zu genießen.

Der Spaß kommt also nicht zu kurz, der Sport aber erst recht nicht

WPCC-Präsident Rottiers, der 2006 neuen Wind in die WPCC brachte, setzt auf die Erfahrung der bewährten Riderman-Organisation, auf die „großartige“ Stimmung in Bad Dürrheim und die Teilnahme „vieler Journalisten, besonders aus Deutschland"

Vielleicht ist dann auch Lokalmatador Karl August Rupp (Senioren 4-Fahrer des RC Villingen/WRSV), Vizeweltmeister in der ältesten Startklasse in Kreta 2016 und erfolgreicher „Mehrfachtäter“ bei der Journalisten-WM, dabei und nutzt seinen großen Heimvorteil.

Writerman beim Riderman

So wird aus dem Riderman zugleich ein „Writer-Man“. Erste Meldungen sind bereits eingegangen, darunter die Belgier, die laut Walter Rottiers, besonders heiß aufs Event sein sollen.

Die Statistik zeigt: Treuester Teilnehmer in der bisherigen WM-Geschichte ist übrigens das Team von „Eurosport Russia“. „Mal erscheinen sie zu viert, zu fünft, zu sechst und sind völlig unkompliziert. Denen ist alles recht“, sagt WPCC-Chef und verweist auf Italien als sportlich erfolgreichste Mannschaft bislang, gefolgt von den Deutschen. Und manchmal schlägt auch Eros zu. Sein Pfeil traf eine niederländische Journalistin und einen Presseverteter aus Slowenien.

16 bis 20 Nationen werden zur WM erwartet und vielleicht wird dann auch tatsächlich noch der Teilnehmerrekord aus Flandern geknackt. „ Hauptsache ist aber, dass alle Teilnehmer am Ende mit einem Lächeln heimkehren“, setzt Rik Sauser hinzu.

Weitere Informationen und die Online-Anmeldung stehen unter www.wpcc2017.de zur Verfügung.

Text/Fotos: uhu

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