Mit dem "Mondseeprojektes" hatte sich die RSG Heilbronn im vergangenen Jahr bei „Sterne-des-Sports“ (http://www.sterne-des-sports.de/index.php?id=16223) beworben. Und es hatte gelohnt! „Wir haben den „kleinen Bronzenen Stern des Sports“ gewonnen“ erklärt Gerti Suberg, einer der Initiatorinnen des Projekts bei der RSG Heilbronn.

Sie erläutert weiter: „Die Hierarchie ist so, dass der Gewinner des Bronzenen Sterns (regional) in die Verlosung des Silbernen Sterns (landesweit) kommt und diese Gewinner wiederum in die Verlosung des Goldenen Sterns (bundesweit). Immerhin haben wir den kleinen Bronzenen erreicht, bei dem es einen Scheck über 300,- Euro gibt. Wir hoffen darauf, im nächsten Jahr den Großen Bronzenen zu gewinnen und dann in die Verlosung des Silbernen Sterns zu kommen.“

Hier das Vereins-Protokoll zum Mondseeprojekt 2016 (und es geht weiter):

Die Idee

Ausgangspunkt unseres Projektes waren die folgenden - in Vorstand und Vereinsrat immer wieder diskutierten - Erkenntnisse:

  • das Sportgerät Rennrad erfreut sich seit Jahren in allen Gesellschaftsschichten steigender Beliebtheit. Es gibt über 1 Million Rennradbesitzer in Deutschland; die meisten aber fahren alleine oder höchstens zu zweit.
    Der BDR (Bund Deutscher Radfahrer) als Dachverband hat "nur" ca. 132.000 Mitglieder. Eine offensichtliche Diskrepanz.
  • Es gibt offenbar einen erheblichen Bedarf an Rennrad-Gruppensport, abzulesen an den vielen im letzten Jahrzehnt entstandenen Jedermannrennen und Marathons mit tausenden von Teilnehmern (z.B. Velothon Berlin mit 22.000 Teilnehmern). Diesen Bedarf decken zunehmend professionelle Anbieter, die dann für eine geführte Alpenüberquerung in einer Woche 1000 Euro verlangen. Danach sind die Leute aber wieder allein. Wir dachten uns: Das können wir besser!
  • Die Altersstruktur der Mitglieder unseres Vereins zeigt ein Problem: Es gibt Schwerpunkte bis ca. 30 und ab 50 Jahre. Dazwischen haben wir ein deutliches Defizit.

Die RSG Heilbronn 1892 e.V. bietet schon seit Jahren sonntagvormittags für ihre Mitglieder und interessierte Gäste sponsorgestützte Ausfahrten an; bei einem Treffen unserer Tourenguides nach Abschluß der Saison 2015 wurde dieses Angebot als noch zu gering und zu passiv bewertet und die Fragen gestellt: "Sollte die RSG 2016 - anders als bisher - mit einem attraktiven Angebot aktiv um potentielle Mitglieder werben?" und "Seid Ihr bereit, Euch dabei einzubringen?" Alle waren es, der Vorstand inclusive.

Das Projekt "Vom Radweg zum Marathon" war geboren.

Die Umsetzung

Ein Projektleiter (Markus Landauer) wurde gewählt; er entwarf einen Flyer - siehe Anlage. Mit diesem und anderen medialen Werbemaßnahmen (Plakate, Handzettel, Zeitungsannonce) gingen wir im Januar 2016 in einem Heilbronner Hotel in eine Präsentation. Nach zwei Stunden haben 20 von 25 erschienenen Interessenten die Teilnahme unterschrieben.

Es wurde klar: Unser Angebot war umfassend und günstig; genau das, was die "Alleinfahrer" ansprach. Danach wurde zwei bis dreimal wöchentlich in der Gruppe trainiert. An mehrfachen abendlichen Treffen kam auch die soziale Komponente nicht zu kurz.

Die Teilnehmer sind zwischen 30 und 55 Jahre alt und damit genau unseres Zielgruppe. Rund 40 % sind Frauen; da war natürlich das Vorbild unserer Senioren-Weltmeisterin hilfreich.

Die Trainingsausfahrten verliefen unter der Prämisse "Hinten fährt keiner allein".

Nach 5 Monaten Training waren die Fortschritte bei allen deutlich sichtbar.

Am 25. Juni 2016 fuhren wir dann mit zwei Kleinbussen an den österreichischen Mondsee. Für alle (bis auf Gerti Suberg) war es die erste Teilnahme an einem Radrennen.

Das Ergebnis

Unter den über 2000 Teilnehmer/innen auf drei unterschiedlich langen Strecken stellte die RSG mit 18 Startern die größte Gruppe.

Alle kamen ins Ziel, die meisten im guten Mittelfeld. Sie hatten erstmals das besondere Feeling am Start eines großen Radrennens erlebt und in den folgenden Stunden gab es nur ein Thema: Was machen wir als nächstes? Und nächstes Jahr?

Der Trainingseifer hält übrigens an. Am Sonntag darauf erschienen 29 Teilnehmer/innen zur Ausfahrt. Es waren auch einige neue dabei, die von dem Projekt gehört hatten und mitmachen wollen.

Wir hatten bei Beginn des Projektes die Teilnehmer nach ihren Erwartungen und Zielen befragt. Hauptsächlich waren dies drei Punkte:

  1. Nicht allein, sondern in der Gruppe zu trainieren ist einfacher (Motivation)
  2. Erhöhung der persönlichen Fitness durch strukturiertes Training mit Anleitung (Leistung)
  3. Verbesserung des Umgangs mit dem Sportgerät Rennrad (Technik)

Alle bestätigen heute, dass diese Ziele voll erreicht wurden und daß sie gerne Mitglied unserer Tourengruppe bleiben werden.

2017 - es geht weiter

In 2017 wurden zusätzliche Aktivitäten angeboten:

3tägige Ausfahrt in die Partnerstadt Solothurn mit 30 Teilnehmern;

3tägige Alpenüberquerung mit 16 Teilnehmern

mehrere eintägige Teilnahmen an Jedermann-Veranstaltungen;

erneute Fahrt nach Mondsee (13 Teilnehmer am Marathon)

und als Höhepunkt die Teilnahme an der Deutschen Jedermann-Meisterschaft in Nidda mit 7 Frauen und 7 Männern, wobei in der Klasse Seniorinnen II der Meistertitel nach Heilbronn geholt wurde.

Die Gruppe der "Tourenfahrer" wurde im Jahr 2017 um 10 neue Mitglieder verstärkt.“

 

Schön, dass es weiterhin solche Vereine gibt, die nach vorne schauen und solche Projekte und Ideen entwickeln und umsetzen.

 

Text: uhu/RSG Heilbronn/Gerti Suberg

Fotos: über Gerti Suberg

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