Hier ein Ausschnitt aus dem RSC-Biberach-Bericht (Homepage) zur neuen Deutschen U15-Meisterin Hanna Geiser:
„Direkt nach dem Start ging es einen Anstieg über zwei Kilometer, der einigen Fahrerinnen entscheidend Kraft kostete. Geiser setzte sich schon in der ersten Runde an die Spitze und machte Tempo. Schon hier kam sie mit über einer Minute Vorsprung über das Ziel. In der zweiten Runde attackierte die Zweitplatzierte und versuchte Geiser die Spitzenposition streitig zu machen. Geiser zog noch einmal das Tempo an und versuchte alleine wegzufahren. Kurz vor dem Ziel nutzte sie die Bergabfahrt, um nochmals zu beschleunigen. Geiser machte sich auf ihrem Rad klein, um dem Wind keinen Widerstand zu bieten. Mit 35 Sekunden Vorsprung überquerte sie als „Deutsche Meisterin“ das Ziel. Bester U15 Fahrer des WRSV wurde Justin Bellinger als Sechster (RSC Biberach).
Die Berg-DM der Elite am selben Ort:
Vom einstigen RU-Wangen-Talent und WRSV-Team Cebion-U19-Kaderfahrer (bis 2009) über das Kontinentalteam "Thüringer Energie Team" (2010/2011) in die Pfalz zum RV Edelweiß Roschbach/Team Möbel Ehrmann (2012 bis heute) - und nun Deutscher Bergmeister 2019 der Elite - der Allgäuer Simon Nuber hatte in Linden (knapp, aber gekonnt) die Nase vorn. und sorgte nach 144 Kilometer und 3:36,220 Stunden in Linden für eine Überraschung.
„..."Meine Aufgabe war es einfach in der Gruppe zu bleiben und wenn wir gemeinsam über die Kuppe kommen, dann war halt alles drin", sagte der neue Meister. Genau so kam es auch. Als die Spitzengruppe auf der Gerade in Richtung Ziel sprintete, fand Nuber auf der rechten Seite die Lücke und zog mit einer halben Radlänge davon. "Das kam völlig unerwartet, ich kann es kaum fassen", so Nuber...“ (rad-net.de, 16.Juni 2019)
Tags zuvor - U23 ermittelt DM-Podest in der schönen Schweiz:
Johannes Adamietz (ehemaliger WRSB-Nachwuchskader-Fahrer vom SSV Ulm) sicherte sich im Sprint um Platz zwei den Deutschen Vizemeister-Titel auf der Straße bei der U23-Drei-Länder-Meisterschaft in Gippingen/Schweiz. Gold ziert nun den Brandburger Leon Heinschke (Team Sunweb), der das 166 Kilometer lange Meisterschaftsrennen mit einigen Längen Vorsprung als neuer Deutscher U23-Meister für sich entschied. Der zufriedene „Jo“ Adamietz: „Eine tolle Strecke, auf der für jeden Fahrertyp etwas dabei war!“
Ausschnitt aus dem offiziellen BDR-Text/16.06.2019:
„..Die Eidgenossen begannen das Rennen mit einer sehr offensiven Fahrweise. Drei Schweizer und der Lotto-Kern Haus-Fahrer Luca Henn bildeten die erste Spitzengruppe, ehe es auf der großen Schleife um Gippingen (19,8 km), die sieben Mal zu umrunden war, zum Zusammenschluss kam. Danach bestimmten weitere Attacken das Renngeschehen, ehe sich in der vorletzten Runde an der Spitze 28 Fahrer formierten. Das Tempo diktierten Fahrer der deutschen Teams Heizomat rad-net.de, Lotto-Kern Haus und Development Sunweb sowie einige Lokalmatadoren aus der Schweiz.
Zehn Kilometer vor dem Ziel fiel dann die Vorentscheidung, als sich 13 Fahrer um den späteren Sieger Heinschke aus der Spitzengruppe lösen konnten. Initiiert wurde diese Attacke vom großen Favoriten Jonas Rutsch (Lotto-Kern Haus), der sich zunächst mit zwei Mitstreitern absetzte, ehe weitere Fahrer aufschließen konnten, weil keiner für Rutsch Führungsarbeit leisten wollte. Kurz vor dem Ziel attackierte dann zunächst Heinschkes Teamkollege Martin Alexander Salmon, dem Rutsch folgte, aber auch weitere Fahrer aufschließen konnten.
Kurz vor dem Ziel wagte es dann Heinschke und hatte Erfolg: Die Konterattacken kamen zu spät, so dass Heinschke den Meisterschaftskampf mit vier, fünf Radlängen Vorsprung gewinnen konnte....“
Statt Favoritensiege also einige Überraschungspodeste bei den DMs:
So plagten Juniorin Lucy Mayrhofer (RV Radlerlust Gomaringen) im DM-Straßenrennen von Linden Krämpfe, wodurch sie die Konkurrenz auf der Zielgeraden davonsprinten lassen musste und Siebte wurde. Beim Zeitfahren am Samstag schrammte sie als Vierte knapp am Podest vorbei. Nun ist eine kurze Rennpause angesagt, bevor es zum nächsten Nationalmannschaftseinsatz geht. (Die ehemalige Württembergerin Lea Waldhoff, früher TSG Leutkirch, wurde Dritte des Straßenrennens.)
Georg Steinhauser (RU Wangen/ WRSV-Holczer Radsport-Team) wurde bei den Junioren Sechster. Der Juniorenfahrer aus dem Allgäu zeigte sich schon ein paar tage später in ausgezeichneter Form und schnappte sich bei im Nationaltrikot bei der LVM Saarland Trofeo das Bergtrikot. Mehr dazu hier: Trofeo/ Saarland 2019
Alle Ergebnisse aus Linden auf rad-net.de: DM Linden 2019
Ergebnisse der Drei-Länder-Meisterschaftder U23-Klasse in Gippingen/CH mit allen drei Nationen:
Unterdessen war ganz schön was los auf den World-Tour-Podesten an jendem Wochenende und den Tagen davor.
Aus grober württembergischer Sicht: EMU (Emanuel Buchmann/BORA hansgrohe//KCJ Ravensburg) wurde bei der Dauphiné Gesamtdritter der 71.Ausgabe und ist drei Wochen vor der 106. Tour de France in bester Form. Jannik Steimle (Weilheim an der Teck/TSV Weilheim/Radsport Kirchheim u.T./MRSC Ottenbach// Team//Rad Team Vorarlberg) gewann die Oberösterreich-Rundfahrt (UCI 2.2). Mario Vogt aus der Schönbuch-Region...(RSC Schönaich) holte sich den Sieg zweier Etappen und das Sprinttrikot bei der Tour de Filipinas (UCI 2.2). Auch Alexander Krieger (im Nachwuchs bei RSC Komet Ludwigsburg//Leopard) verpasste beim Midden-Brabant Poort Omloop (UCI 1.2) nur knapp den Sieg und wurde Zweiter. Der Stuttgarter wurde eine Woche später bester Deutscher bei den European Games im weißrussischen Minsk - auf Rang 18.
Und last but not least: Liane Lippert (Seerose Friedrichshafen// Sunweb) erstmals bei World Tour Rennen auf dem Podest
Hier der heimische Bericht:
„Führungstrikot bei OVO Energy Tour in Großbritannien
Einen großen Auftritt legte Liane Lippert bei der OVO Energy Tour, quer durch Wales und England hin. In der vierten von sechs Etappen fuhr die Häflerin in das Führungstrikot der Rundfahrt, die als World Tour Rennen, den Status der höchsten Rennkategorie ausweist.
Bereits in den dritten Etappen gelang es ihr, mit nur zehn Sekunden Rückstand auf die Gesamtführende Lisa Brennauer, Tuchfühlung mit den Top Ten-Fahrerinnen zu halten. Für die vierte Etappe nahm sich die Teamleitung von Sunweb den Angriff auf die Gesamtführung vor. Die 170 Kilometer wurden verhalten begonnen. Erst nach rund 120 Kilometer bildete sich nach Tempoforcierung am Berg eine dreiköpfige Fluchtgruppe mit der Italienerin Elisa Longo Borghini, der Polin Kasia Niewiadoma und Liane Lippert. Zehn Kilometer vor dem Ziel wurden die drei von einem gut zusammenarbeitenden Hauptfeld wieder gestellt. Der Zielanstieg sollte die Entscheidung bringen! Dem starken Antritt von Kasia Niewiadoma konnte lediglich Lippert folgen, die am Hinterrad der Polin das Ziel als Zweite überquerte. Da Lippert im Klassement vor der Polin rangierte, war sie es, die überglücklich auf dem Podium ihr erstes World Tour-Führungstrikot übergestreift bekam.
Jedoch, wie gewonnen, so zerronnen! Der Plan des Teams, das Führungstrikot in den verbleibenden beiden Etappen zu verteidigen, sollte nicht aufgehen.
20 Kilometer vor dem Ende der fünften Etappe, konnte Lippert den Anschluss in der 15-köpfigen Spitzengruppe nicht mehr halten und kam mit zwei Minuten Rückstand auf die Tagessiegerin ins Ziel. Damit war eine Top-Platzierung im Gesamtklassement nicht mehr machbar. Dementsprechend wurde Lippert nun in der letzten Etappe zur Unterstützung ihrer Teamkollegin Leah Kirchmann eingesetzt, die um den Tagessieg fuhr. Auf der Zielgerade fuhr Lippert im gut formierten Sunwebzug den lead out für Kirchmann an. Nur knapp geschlagen, konnte Sunweb so noch den zweiten Platz in der Tageswertung einfahren."
Text: uhu mit Auszügen aus HP RSC Biberach/ rad-net.de/ BDR-Pressemitteilung/ Kurt Lippert)
Fotos: uhu (Hanna Geiser über Dietmar Geiser RSC Biberach/ Lippert-Bild Corvos )