Und natürlich verfolgt Täumler oft den weiteren Werdegang ehemaliger Nachwuchsfahrer: „Georg wird seinen Weg gehen. Valromey, das ist vorerst die Krönung“, sagt Täumler, denn der Zweitjährige Georg Steinhauser (Baden-Württemberg/WRSV Holzer Radsport-Team/RU Wangen) hat hat die 32. Ausgabe der Junioren-Rundfahrt Ain Bugey Valromey Tour (UCI 2.1) in Frankreich per starker Solofahrt auf der Schlussetappe gewonnen. (WRSV berichtete)
Hier der (gekürzte) Bericht des BDR-Organs „rad-net.de“ vom 15.Juli 2019:
„...Die Rundfahrt begann für Steinhauser eigentlich gar nicht so gut. Auf der ersten Etappe von Serrières de Briord nach Blyes über 119 Kilometer hatte sich eine Gruppe vom Feld gelöst - ohne deutsche Vertreter -, die mit rund eineinhalb Minuten Vorsprung das Ziel erreichte.......
Auch auf der zweiten Etappe von Nantua nach Belley über 124,9 Kilometer gab es einen Ausreißersieg.....
Damit startete Steinhauser mit einem Rückstand von 1:55 Minuten auf den nun Führenden Jago Willems (Belgien) in das 9,9 Kilometer lange Einzelzeitfahren rund um Massignieu de Rives. Es siegte der WM-Dritte im Querfeldein, Ryan Cortjens (Belgien), mit drei Sekunden Vorsprung auf Steinhauser. …..Willems verteidigte seine (Gesamt-)Führung, Steinhauser lag aber nur noch
1:26 Minuten zurück.Die letzte Etappe führte von Artemare nach Hauteville-Lompnes über 106,5 Kilometer. Rund
30 Kilometer vor dem Ziel hatte sich Georg Steinhauser mit vier weiteren Fahrern vom Feld abgesetzt. Rund fünf Kilometer später, am letzten Anstieg des Tages, sei er nur sein eigenes Tempo gefahren und fand sich auf einmal allein an der Spitze des Rennens wieder. Auf den letzten Kilometern holte er noch 2:19 Minuten Vorsprung auf das Feld, das Steinhausers ehemalige Begleiter wieder eingeholt hatte, heraus und feierte einen überlegenen Solosieg - und damit auch noch den Gesamtsieg.Am Ende hatte Steinhauser 1:06 Minuten Vorsprung auf Jago Willems und 1:14 auf Milan Paulus (Belgien). "Es ist wirklich eine Überraschung für mich, ich bin wegen einer Top-5-Platzierung hierher gekommen", so Steinhauser, der im vergangenen Jahr bei derselben Rundfahrt auf den 18. Platz gefahren war.“ (rad-net.de/uhu)
Hartmut Täumler, als Nachwuchstrainer früher ein harter Hund alter Schule, erinnert sich: „Wenn Du mehr willst, dann gib dir jetzt Mühe. Entscheidend ist der BISS“, habe er damals gesagt und „je älter man wird, umso mehr muss man auf die Notenblätter schauen, wenn man ernsthaft dabeibleiben will“, sprich: das Training ab dem Jugendalter nicht mehr schleifen lassen.
Eine gewisse Zielstrebigkeit sei schon zu sehen gewesen, sagt Täumler, der 1990 in seinem ersten Jahr als Landestrainer Georgs Vater Tobias Steinhauser im WRSV-Juniorenteam formte. Das Team holte damals den Deutschen Meistertitel im Vierer. Da schließt sich also der Kreis. Georgs Valromey-Coup erinnert Täumler, der seit der Verabschiedung in den offiziellen Ruhestand wieder in Berlin lebt, ein wenig an den Sieg von Ex-Profi Dominik Nerz aus Wangen, der in der Juniorenklasse eine Etappe und die Gesamtwertung beim Giro di Toscana gewann.
Steht jetzt die Nominierung in den Junioren-WM-Kader 2019 Ende September im britischen Yorkshire an?
Text:uhu/rad-net.de
Fotos: über Radunion Wangen und Ain Bugey Valromey Tour (gelbes Trikot)/privat (ZielValromey)/ uhu (1.Maiklassiker Frankfurt-BL)