Zu den prominentesten internationalen Starterinnen und Startern zählen Ashleigh Moolman-Pasio (Südafrika), Esteban Chaves (Kolumbien), Anna van der Breggen (Niederlande), Lawson Craddock (USA), Tom Pidcock (Großbritannien) oder Edvald Boasson Hagen (Norwegen).

Die Profis werden in Zwift's Watopia-Welt ein 50 km-Rennen auf dem Watopia Figure 8 Reverse Course fahren und auf dem Hilly Q/KOM ins Ziel kommen. Sowohl die Elite-Männer als auch die Elite-Frauen werden auf dem gleichen Kurs über die gleiche Distanz antreten. Der Start der Frauen erfolgt um 14.45 Uhr; die Männer beginnen ihr Rennen eine Stunde später, um 15.45 Uhr. Eurosport 2 überträgt die Rennen live.

Mit 483 Höhenmetern eignet sich dieser Kurs besonders für Fahrer mit Allround-Fähigkeiten. Bei einer durchschnittlichen Steigung von 5,5% über 0,9 km wird der Watopia Hilly Q/KOM ein erstes Test-Finish sein. „Gemeinsam mit der UCI werden wir am 9. Dezember Geschichte schreiben", sagt Eric Min, CEO und Mitbegründer von Zwift. "Dies wird die erste Veranstaltung dieser Art sein und ich glaube, dass sie die zukünftige Richtung von Sport, Fitness und Wettbewerb weisen wird. Es besteht kein Zweifel, dass Technologie eine größere Rolle spielen wird und dieser Wettbewerb verbindet Technologie perfekt mit dem, was wir traditionell mit körperlichem „Sport“ assoziieren.“

Der Bund Deutscher Radfahrer ist mit einer prominenten Mannschaft vertreten.  Die Auswahl der BDR-Mannschaft für die diesjährigen 2020 UCI Cycling Esports World Championships erfolgte aufgrund bereits vorliegender validierter Leistungswerte vergangener ausgewählter Events, die in Kombination mit dem Anspruchsprofil des anstehenden WM-Kurses vorgenommen wurden. Zum Team gehört auch ein aktiver Ruderer,  Ruder Jason Osborne, Welt- und Europameister im besirn 2019 aus Hochheim, der viel Erfahrung mit dem E-Biken hat.

Bei den Männern ist mit Jonas Koch aus Rottweil ein Fahrer der WorldTour am Start. „Zwift ist nun schon ein paar Jahre mein Begleiter vor allem im Wintertraining. Für mich stellt es eine gute Alternative vor allem bei schlechtem Wetter dar“, erklärt Jonas Koch aus Rottweil seine Leidenschaft für den E-Sport. Er hat sich gut auf diese Titelkämpfe vorbereitet. „Die Strecke kann man eigentlich perfekt vorbereiten, theoretisch konnte man sie vorher jeden Tag bei Lust und Laune abfahren. Von den Anstiegs- und Belastungszeiten geht der Kurs eher in die Klassiker Richtung, jedoch ist das Ziel in einem kurzen Anstieg was das Finale besonders hart macht“, beschreibt Koch den WM-Parcours.

„In Zeiten, in denen durch die Corona-Pandemie Reisen und Kontakte stark eingeschränkt sind, ist die virtuelle Rad-WM eine tolle Chance, ohne großes Risiko ein Sportevent abzuhalten und sich mit Athleten aus der ganzen Welt zu messen“, sagt Tanja Erath, die vor einigen Jahren über einen Zwift-Wettbewerb einen Vertrag im Profiteam Canyon-Sram bekommen hatte. „Dieses Format hat Zukunft, weil man Wettbewerbe ohne großen organisatorischen Aufwand betreiben kann“, ist die Heilbronnerin überzeugt. Die Vorbereitungen liefen für die Medizinerin allerdings nicht optimal, da sie sich im September bei einem Trainingssturz das Innenband und das Schienbein gebrochen hatte.  „Inzwischen bin ich aber wieder ganz gut drauf“, hofft Erath auf ein erfolgreiches Abschneiden. Erath führt die Frauen-Mannschaft an, die sehr hochkarätig besetzt ist.

Mit Hannah Ludwig und Franziska Brauße starten zwei Europameisterinnen. Ludwig ist amtierende Zeitfahr-Champion auf der Straße in der Kategorie U23, Brauße gewann im Oktober zum zweiten Mal in Folge den EM-Titel in der Einerverfolgung auf der Bahn. Außerdem geht die Deutsche Straßenmeisterin Lisa Brennauer an den Start.

Betreut werden die Sportlerinnen und Sportler des BDR vom ehemaligen Mountainbiker Tim Böhme. „Die größte Herausforderung beim E-Biking ist es, sich die taktischen Fähigkeiten anzueignen,“ sagt Böhme, der weiß, dass sich die Sportlerinnen und Sportler alle sehr unterschiedlich auf diesen Wettkampf vorbereitet haben.  „Einige befinden sich derzeit in der Winterpause, andere schon wieder im Aufbau für die kommende Saison, aber was alle eint, dass sie dieses Rennen sehr ernst nehmen und sich gut vorbereitet haben,“ ist Böhme sicher. Weil es kaum Referenzrennen im Vorfeld gab, ist es schwierig, die Siegchancen der deutschen Teilnehmer/innen abzuwägen. „Wir haben sicher Chancen auf eine Medaille, aber eine wirkliche Prognose ist schwer abzugeben, weil es die ersten Titelkämpfe dieser Art sind,“ sagt Böhme, der großes Potential in diesem Format sieht. „Ich glaube, dass auch nach Corona diese Art des Radsports weiterhin faszinieren wird.“

Die BDR-Mannschaft:
 

Frauen:
Franziska Brauße  (CERATIZIT-WNT PRO CYCLING TEAM)
Lisa Brennauer (CERATIZIT-WNT PRO CYCLING TEAM)
Tanja Erath (CANYON // SRAM Racing)
Hannah Ludwig (CANYON // SRAM Racing)
Christa Riffel (CANYON // SRAM Racing)
Finja Smekal (Drops Cycling Team)
 

Männer:
Lucas Carstensen (Team Bike AID)
Miguel Heidemann (Leopard Pro Cycling)
Jonas Koch  (Team CCC)
Jason Osborne (RV 1899 Hochheim)
Jonas Rapp  (Team Hrinkow Advarics Cycleang)

Weitere Infos zur E-Sports-WM unter: unter: https://bit.ly/38giMOp

Text: Bund Deutscher Radfahrer

Foto: Zwift/BDR

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