Auf Einladung des BDR nahmen Franzi Brauße (TSG Betzingen) und Liane Lippert (RSV Seerose Friedrichshafen) als Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft am Ländervergleich Italien-Deutschland der weiblichen Jugend vom 04.–07.07.2014 in Italien teil.

Bereits am Anreisetag hatte das sechsköpfige Nationalteam ein Kriterium zu fahren, dass zu ihrem Erstaunen erst um 22.00 Uhr begann und auf einem bestens ausgeleuchteten kurzen, knackigen Kurs gefahren wurde. Trotz Müdigkeit und dicken Beinen wurde das Rennen so gut wie möglich absolviert. Zwar konnte in den Wertungsrunden gepunktet werden, mehr als der vierte Platz von Christa Riffel vom RSV Oberhausen war hier jedoch nicht zu holen

Der Samstag gehörte dann einem lockeren Training in den dem Bergen Venetiens.

Der Höhepunkt fand am Sonntag, zwischen Venedig und dem Gardasee in Malo statt.

Hier standen über 80 Italienerinnen am Start, um ihre Landesmeisterschaft auszufahren, - das adäquate Niveau für den Deutschlandkader.

Das 58 Kilometer lange Rennen war für deutsche Verhältnisse ungewohnt konzipiert: erst mussten acht Runden als Flachkurs gefahren werden, ehe es in die steilen Berge Venetiens ging.

Die Italienerinnen zogen das Tempo vom Start weg hoch, der Bundestrainer ließ das deutsche Team noch defensiv fahren. Abgeschirmt von ihrem Team, zog die italienische Topfavoritin Elena Pirronne in der Ebene das Tempo an. Lediglich die Betzingerin Franzi Brauße fand die Lücke, um sich an Pirrones Hinterrad zu hängen. Die beiden begannen sich vom Hauptfeld abzusetzen. Das deutsche Team hatte die Stallorder, das Verfolgerfeld so zu beherrschen, dass Brauße auf den Gesamtsieg fahren konnte. Der Plan ging an den Kilometerlangen rund 13-protzentigen Serpentinen zunächst auf. Pirrone und Brauße bauten ihren Abstand in den Steigungen auf knapp zwei Minuten aus. In einer der steilen Abfahrten übersteuerte Brauße und stürzte. Sie konnte zwar weiterfahren, die Favoritin war jedoch auf und davon. Der Bundestrainer reagierte sofort und verordnete dem deutschen Team im Verfolgerfeld Tempoverschärfung. Hier konnte Lippert ihre Kletterqualitäten ausspielen. Das bis hierher noch kompakte Hauptfeld wurde binnen Minuten auf einen zehnköpfigen, schnellen Verfolgerverband reduziert. Diese schnelle Gruppe konnte zwar auf Brauße auffahren, schaffte es jedoch nicht mehr, Pirronne zu stellen, die so einen ungefährdeten Gesamtsieg einfuhr.

In der verbliebenen Zehner-Gruppe befanden sich noch fünf deutsche Nationalfahrerinnen, die wenigstens die Plätze zwei und drei sichern wollten.

Dirigiert vom der Bundestrainer, schob sich der Nationalblock vor dem Ziel in Position, um den Endsprint vorzubereiten.
Technisch gleichwertig, versuchten beide Teams mit knapp fünfzig Stundenkilometern das Tempo hoch zu halten um damit ihre Sprintspezialisten zu positionieren. Überraschend sah sich Liane Lippert vor dem Zielstrich als Schlusssprinterin. Sie verlor zwar den Kampf um den zweiten Platz, holte sich jedoch als beste Deutsche den Platz drei. Riffel Oberhausen, Ostler, Holzkirchen, Bollesta, Cottbus und BDR-Teamkameradin Cunert beendeten das Rennen mit den hervorragenden Plätzen sechs, sieben, neun und zehn. Die verletzte Franzi Brauße beendete das Rennen mit Platz dreizehn.

Die offensive, aggressive Fahrweise Braußes, sowie die Nachführarbeit und Endsprinttauglichkeit Lipperts, haben das hervorragende Abschneiden des Nationalkaders maßgeblich beeinflusst – aufgebaut auf der konstanten und guten Nachwuchsarbeit durch den württembergischen Landestrainer Patrick Banfi.

 

Text: Kurt Lippert

Foto: privat

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