Vom erfolgreichen Abschneiden seiner Schützlinge aus den Schüler- und Jugendw-Klassen berichtet Honorartrainer Holger Roth:
„Der Württembergische Radsportverband reiste zur Deutschen Omniumsmeisterschaft mit einer kleinen Delegation aus Sportlern und Trainern/Betreuern nah Köln. Während sich der weibliche Bereich in der Schüler- und Juniorenklasse mit jeweils zwei Sportlerinnen präsentierte, waren alle anderen Altersklassen mit nur jeweils einem Sportler/einer Sportlerin vertreten.
vl: Hartmann, Pröpster Wolfer, Waldhoff, Trainer Holger Roth
Für die weibliche Jugend war Sarah Wolfer (RSG Zollern Alb) am Start, die bereits bei der DM Bahn im Juni in Berlin drei Medaillen erringen konnte und somit berechtigte Hoffnungen auf einen Podiumsplatz hatte. Mit dem Sieg im Auftaktwettbewerb Scratch forderte sie auch gleich ihre Favoritenrolle ein. Die beiden folgenden Wettbewerbe 2000 Meter-Verfolgung und Ausscheidungsfahren, welche von ihrer ärgsten Konkurrentin Katharina Hechler gewonnen wurden, ließen sie auf Rang zwei in der Gesamtwertung der sechs Wettbewerbe zurückrutschen. Auf Rang zwei liegend begann sie dann am Folgetag die Aufholjagt und gewann sowohl das 500 Meter- Zeitfahren als auch die Rundenrekordfahrt. Mit gutem Punktevorsprung ging sie dann auf Platz eins liegend in das abschließende Punktefahren, bei dem jeder erkämpfte Punkt in das Gesamtklassement eingeht. Leider wurde ihr in Wertung zwei der Sieg wegen "Innendurchgehens" aberkannt. Diese Entscheidung war durchaus umstritten, da aber kein Videomaterial das Gegenteil beweisen konnte, blieb es bei der Entscheidung des Kampfgerichts. Leider waren das genau die entscheidenden Punkte, die dann zum Deutschen Meister-Titel fehlten und somit musste sich Sarah mit Silber begnügen. Trotzdem ein tolles und kämpferisches Ergebnis!
Vor dem Start: Pröpster mit Motivator, Trainer und Pusher Roth
Die Schülerinnen wurden durch Alessa Catriona Pröpster (RSG Zollern Alb) und Tina Kloos (TSG Leutkirch) vertreten. Leider hatte Alessa am Wochenende zuvor einen schweren Sturz bei einem MTB-Rennen erlitten. Mit Rippenprellungen und genähtem Kinn war sie nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte. Aber mit Platz zwei im Scratch startete sie richtig gut in den Wettbewerb aus fünf Einzeldisziplinen. Tina wurde 17. und war damit nicht wirklich zufrieden. Im Ausscheidungsfahren, das durch einige Stürze und Neutralisationsrunden geprägt war, schieden beide relativ früh aus. Tina aus Unsicherheit und Alessa mit großen Atembeschwerden. Zudem stürzte Tina unglücklich direkt nach dem Ausscheiden und zog sich ebenfalls eine starke Rippenprellung und Schürfwunden zu. Die Vorzeichen standen also für den Folgetag nicht gut. Tina kämpfte sich über die 500 Meter- Zeitfahren durch, konnte zu den 100 Meter- Zeitfahren aufgrund ihrer Schmerzen nicht mehr an den Start gehen und schied aus dem Wettbewerb aus. Alessa hingegen knallte zwei absolute Bestzeiten auf das Holzoval der Albert-Richter-Bahn, dass dies sogar bei der weiblichen Jugend und den männlichen Schülern vorderste Platzierungen bedeutet hätte. Sie war wieder im Rennen und ging als Dritte in das abschließende Punktefahren. Im Punktefahren biss sie noch einmal auf die Zähne und konnte durch ihre Sprintfähigkeit genügend Punkte sammeln, um noch auf Platz zwei vorzufahren. Ein sensationelles Ergebnis unter den gegebenen Voraussetzungen!
Für die Schüler war Nick Hartmann (RSV Öschelbronn) am Start. Da bei den Schülern mehr als 24 Starter gemeldet waren, mussten Vorläufe (als Punktefahren) gefahren werden. Nick qualifizierte sich mit einem richtig guten Qualifikationsrennen (Platz vier). Im Scratch reichte es leider nur zu Platz 19, obwohl er in guter Ausgangsposition in den Endkampf gestartet war. Über die folgenden drei Wettbewerbe konnte er sich für das abschließende Punktefahren auf Platz 13 vorarbeiten. Im Punktefahren hatte er durch vier Punktgewinne keinen Platzierungsgewinn erzielen können und es sah stark nach dem 13. Platz in der Gesamtwertung aus. Aber er nahm all sein Kraft und Energie für die Schlusswertung zusammen und gewann diese in einem starken Schlussspurt. Der elfte Platz in der Gesamtwertung ist sicher verbesserungswürdig, aber er wurde durch ein starkes Punktefahren sehr aufgewertet.“
Text: Holger Roth
Fotos: Klaus Pröpster