Nicht zu vergleichen mit der DM-Strecke bei der Bergmeisterschaft über die extrem steilen Rampen des Berchtesgadener Landes mit herrlicher Bergmassivkulisse ging die Strecke der diesjährigen DM vor allem durch den pfälzischen Wald und war weniger selektiv. Bestehend aus zwei Teilen (Qualifikationsrennen, welches zur Bundesliga der Junioren zählte und die DM-Berg) startete der Renntag auf der elf Kilometer langen DM-Strecke für die WRSV-Junioren erst einmal ohne adäquatem Frühstück bedingt durch die frühen Startzeiten. Das Lunchpaket statt ein Frühstück im Hotel war kein wirklicher Ersatz für eine ordentliche Kalorienzufuhr.
Aber nicht durch diese Randerscheinung leicht geschwächt, sondern dadurch, dass zwei Bundesligafahrer des „WRSV-Holczer-Radsport-Team“ fehlten, da diese zeitgleich für den BDR in Italien (Max Singer, Wanderer Schorndorf, beim Giro Lunigiana) und der Schweiz (Jan Hugger, RV Viktoria Niedereschach, beim GP Rüebliland) weilten, ging das WRSV-Bundesligateam mit Jakob Lutz (TSV Betzingen), Luka Zetzsche (RSG Heilbronn), Elias Sonntag und Dennis Classen (beide RU Wangen) sowie Johannes Adamietz (SSV Ulm) an den Start.
Damit war nur noch ein Quintett im Einsatz, dieses aber mit Biss und Willen. Dass man sich die Strecke natürlich auch im Training zuvor anschaute und einverleibte, sollte belohnt werden.
Jakob Lutz
Dass Glück und Pech extrem nah beieinander liegen können, bekam der Ulmer Adamietz zu spüren. Musste er doch kurz vor dem Start zum DM-Qualifikationsrennen, das die „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga 2015“ als Finalrennen abschloss, kurzerhand auf ein Ersatzrad umsteigen, da er am eigenen Renner einen Schaltungsdefekt beklagen musste. Dass der 17-Jährige quasi ohne Frühstück und mit einem Ersatzrad dann als Zweiter des Zeitfahrens über die Ziellinie fuhr, war dann schon eine respektable Leistung und eine große Überraschung.
Zum Finallauf (DM verlief nach der Gundersonmethode), der ausschließlich das Prädikat „Deutscher Berg-Meisterschaft“ trug, stieg Johannes Adamietz auf das Rennrad eines Teamkollegen um.
Die Taktik war klar: Schnell die 13 Sekunden zum Führenden Florian Storck (RC Olympia Bünde/ ROSE Team NRW) auffahren und diesen durch Tempowechsel zu beeindrucken, ein Kilometer vor dem Ziel zu attackieren und: im Ziel zu jubeln!
Fast ging die Rechnung auf – mit dem kleinen Unterschied, dass es zu einer denkbar knappen Sprintentscheidung mit 30 Zentimeter kam!!!!!!!!!!!!!!!! Und es war der Württemberger der jubelte - clever hatte er die Innenbahn des in einer Rechtskurve liegenden Ziels genommen.
Zielsprint - knapp aber Sieg gesichert
Die Bundesligasaison 2015 endete für das „WRSV-Holczer-Radsport-Team“ nach dem vierten Platz in der Tageswertung von Ramberg auf dem fünften Gesamtplatz der Saison 2015. „Das war nicht enttäuschend, es wäre aber über die gesamte Saison hinweg mehr drin gewesen“, urteilte Landestrainer Bodo Kriegs.
Die Abwesenheit etlicher starker Junioren-Fahrer, die am Wochenende in den BDR-Teams aktiv waren, änderte nichts an der Gesamtwertungsreihenfolge. Den Bundesligasieg hatte BDR-Fahrer Richard Banusch bereits vor dem Rambergwochenende sicher in der Tasche und auch Team Brandenburg konnte nicht mehr von der Spitze verdrängt werden.
Text:uhu
Fotos: B.Kriegs/P.Latini