„Der Schwerpunkt war die Verjüngung des Teams“, gibt der Routinier in Sachen Frauenteam-Führung zu Protokoll. In der bereits angelaufenen Saison (der nun bereits 22. nach der Teamgründung 1995) aktiv sind Stefanie Paul, Elena Büchler, Bianca Bernhard, Lisa Robb, Sabina Ossyra, Franka Heidenreich (alle bereits in der letzten Saison Fahrerinnen des Teams), Jacqueline Dietrich, Sofie Mangertseder, Amelie Peiker, Anna-Lea Nowak, Katja Breitenfellner, Isabell Seif, Laura Süßemilch und Lisa Neumüller.
Wer genau hinschaut entdeckt auf den ersten Blick, dass viele letztjährige erfolgreiche Juniorinnen den Schritt ins Team Stuttgart machten, das auch als weitere Lehr-Station im großen Radsportleben gesehen wird. Insgesamt sechs „Küken“ sind neu zum Team hinzu gestossen.
Auch Nationalfahrerinnen tragen das blaue-weiß-grüne Team-Stuttgart-Trikot: Laura Süßemilch, Jacqueline Dietrich. Süßemilch und auch Sofie Mangertseder hatten ihren jüngsten BDR-Einsatz vor zwei Wochen beim anspruchsvollen Frauenrennen „Energiewacht Tour“ in den Niederlanden, mussten aber wegen Zeitrückstands das Etappenrennen vorzeitig beenden und sind nun, wie ihre Teamkolleginnen auch, heiß auf den Bundesligastart am Wochenende in Cadolzburg. Das allgemeine Ziel: „Favoriten ärgern“ bei der „Müller - Die lila Logistik Rad-Bundesliga“ und „vorne mitmischen“. Großer Favorit dürfte in der Frauenbundesliga auch 2016 das „Maxx Solar Women Cycling Team“ aus Thüringen sein. Gleichwohl braucht sich das Team aus Stuttgart nicht zu verstecken und kann vorne mitmischen. BL-Stationen sind Cadolzburg, Karbach, Merdingen das württembergische Ilsfeld-Auenstein als Heimrennen, Straufhain, Cottbus und die Berg-DM am Bilster Berg.
„Wir werden dieses Jahr neben der Bundesliga auch zahlreiche internationale Einsätze haben.
Wir haben auch einige Bahnfahrerinnen im Team und werden diese natürlich unterstützen.
Da sich dieses Jahr wenige Überschneidungen mit anderen Rennen und den LBS Cup-Rennen ergeben, haben wir erstmals seit längerer Zeit auch wieder für die LBS Cup-Serie gemeldet“, verrät Janson die grobe Saisonplanung.
Höhepunkte sind die Deutschen Meisterschaften und Europameisterschaften.
Und wie schon die Jahre zuvor soll die homogene Zusammenstellung des Kaders zum Erfolgsrezept des Teams werden. DIE Mannschaft steht im Fokus. Und nach wie vor versucht die Teamleitung die jungen Athletinnen behutsam an größere Herausforderungen heranzuführen.
Zurück zur Frauen-Bundesliga:
Für das Team RSG Placeworkers startet Annika Wohlfahrt (Pfeil Magstadt) in der Frauen-Bundesliga. Carolin Dietmann (RSV Stuttgart-Vaihingen) ist Fahrerin bei den Racing Students und Ramona Künkel (SSV Ulm) meldete als Einzelfahrerin.
Für einen ganz anderen Blickwinkel hat sich das Frauen-Team Albstadt entschieden – die Sportlerinnen fahren eine Nummer kleiner, konzentrieren sich auf die Jedermann-Rennserie um den German-Cycling-Cup und feierten jetzt bei der regionalen ISC-Serie den ersten Saisonsieg:
„Trotz Kälte und Nässe gewann Julia „Jule“ Leye die erste Etappe um den Interstuhl-Cup (ISC) in Fluorn. Im Finale konnte sie die Vorjahres-Seriensiegerin Jeanine Mark aus Furtwangen distanzieren und den ersten Erfolg mit nach Hause nehmen. Der Sieg gibt auf alle Fälle eine gute Moral für den am kommenden Sonntag in Göttingen beginnenden German-Cycling-Cup 2016. Bedingt durch das Startplatz-Handicap wird es in Niedersachsen dennoch sehr schwer werden: Unsere Sportlerinnen müssen sich im über 2500-köpfigen Fahrerfeld erst einmal von einem hinteren Startblock vorarbeiten“, verrät Teamchef Uli Bock
Ganz groß fährt dagegen Clara Koppenburg von der Seerose Friedrichshafen. Sie war zuletzt in Spanien vorn dabei: bei der Emakumee Bira, der mehrtägigen Baskenland- Rundfahrt, einem schweres Etappenrennen. „Als Mitglied des Frauen-Profiteams „Cervelo Bigla Pro Cycling“ fungierte die Kletterspezialistin als Edelhelferin für die Titelaspirantinnen. Eine Aufgabe, die die junge deutsche Sportstudentin perfekt erfüllte! Dank einer ausgezeichneten Teamleistung, fuhr das Team in Spanien die Plätze eins, zwei und vier ein. Clara Koppenburg beendete die Etappenrennen mit dem Gesamtplatz 32. In der letzten Bergetappe zeigte sie – da schon losgelöst von ihren Helferdiensten - was in ihr steckt. „Ich war zwar müde, aber das Gefühl ganz vorne neben den Besten zu fahren, hat mich so gepusht, dass ich mich in der Spitzengruppe halten konnte. Ich bin super zufrieden!“, so Koppenburg nach dem Zieleinlauf. Ihr bereits zweites Jahr in einem Frauen-Profiteam dürfte entscheidend für ihren weiteren sportlichen Weg sein, der seinen Anfang in der Talentschmiede des RSV Seerose hatte“, heißt es von Seiten des württembergischen Heimatvereins. Die Seerosefarben vertritt als Frauen/U23-Fahrerin Bianca Metz, deren Ziel 2016 vor allem die Teilnahme bei der Gehörlosen-Weltmeisterschaft ist.
Egal wie: Allen Fahrerinnen im und aus dem WRSV-Land – auch die, die hier nicht aufgeführt sind - wünschen wir viel Erfolg und eine sturzfreie Saison!
Text/Foto:uhu