Dabei zählten die Jugendrennen innerhalb der Deutschen Meisterschaft auch noch zur BDR-Sichtungsrangliste, die Marius Mayrhofer (WRSV-Team/RV Radlerlust Gomaringen) anführt.

Die von der Polizei angeordneten halbseitige Sperrung durch Hütchen auf den letzten sechs Kilometer der Rundstrecke geriet für die jungen Nachwuchsradsportler zum Sicherheitsrisiko und verfälschte zudem die Rennen.

 

U19-Klasse - keine Top-Ten-Platzierung, kein Podestplatz

Zum zweiten Mal in Folge wurden am Sonntag im hessischen Nidda auf einer eigentlich nicht allzu anspruchsvollen Strecke die Deutschen Straßenmeisterschaften der Nachwuchsklassen ausgetragen. Durch Rückzug des ursprünglich eingeplanten Veranstalters wurde die DM der Klassen U15 m/w bis U19 m/w an die erstmals ausgetragene Deutsche Jedermannsmeisterschaft in Nidda angegliedert, die von Freitag bis Samstag in der Kurregion stattfand.

Die U19-Protagonisten standen als Erstes am frühen Morgen bereit zum Start. Auf den sechs Runden der Junioren mit 136,8 Gesamtkilometern belauerten sich die Favoriten über die gesamte Distanz hinweg, was zu einem eher mäßigen Renntempo führte und sich somit nicht die Spreu vom Weizen lösen konnte. Auch die Steigung war nicht selektiv genug, um eine Trennung herbei zu führen. Ausreißversuche auch von Württemberger fruchteten nicht.

Durch eine von der Polizei verordneten Trennung der beiden Fahrbahnspuren durch Pylonen auf den letzten Kilometern mit Abfahrt Richtung Ziel, kam es zu einem fragwürdigen Finale.

Nicht nur, dass die Poller in der letzten, nervösen Abfahrt zu etlichen Stürzen führten (betroffen war auch Timo Funk ( WRSV-Holczer Radsport-Team/TSG Leutkirch) - auch die Fahrer, die sich auf der regulär für das Rennen freigegebenen Fahrbahnspur bereits für die Zielkurve an der Spitze positioniert hatten (darunter auch Württemberger), wurden von einer großen Menge an Fahrern auf der für sie gesperrten und damit illegalen Fahrspur überholt und gerieten - so kalt überrascht - ins Hintertreffen. Bedauerlicherweise griffen die Kommissäre nicht ein und es kam zu einem eher unerwarteten Finalergebnis: Beim Sieg des Sachsen Felix Groß keine Top-Ten-Platzierung für WRSV-Piloten.

Mit Platz 15 wurde Jakob Lutz (WRSV-Holczer Radsport-Team/TSG Betzingen) noch bester Württemberger, gefolgt vom 20. Dennis Classen ( WRSV-Holczer Radsport-Team/RUWangen), dem 32. Elias Sonntag ( WRSV-Holczer Radsport-Team/RU Wangen), dem 35. Jan Hugger ( WRSV-Holczer Radsport-Team/RV Viktoria Niedereschach), der sich mit Kollegen bereits vorn für den Zielsprint positioniert hatte, auf dem 45. Platz dann Axel Lippmann ( WRSV-Holczer Radsport-Team/RSV Öschelbronn), 49. Johannes Adamietz (WRSV-Holczer Radsport-Team/SSV Ulm), 51. Manuel Henninger (WRSV-Holczer Radsport-Team/Adler Ellmendingen), 62. Leander Schmid (WRSV-Holczer Radsport-Team/1.RV Stuttgardia Stuttgart), 77. Till Wörner (WRSV-Holczer Radsport-Team/RSG Heilbronn) und der gestürzte 79.Timo Funk (WRSV-Holczer Radsport-Team/TSG Leutkirch).

 

U17/m Sichtungsrennen und DM mit einem Schlag – auch hier ein Pylonenroulette

Bestens gerüstet gingen sieben WRSV-Fahrer in der Jugendklasse an den Start auf die rund 23 Kilometer Strecke, die sie im Feld der rund 130 Starten dreimal bewältigen mussten. Dabei beteiligten sie sich auch an der Führungsarbeit. Auch ier konnte sich keine gruppe erfolgreich vom Feld lösen. „Eine kurzfristige, von der Polizei verordnete Trennung der beiden Fahrbahnspuren durch Pylonen auf den letzten Kilometern der schnellen Abfahrt Richtung Ziel sorgte kurz vor Ende des Rennens bei sehr hektischer Stimmung für viel Unmut und Stress im Anschluss des Rennens!Die Fahrer die sich regelkonform in der regulär freigegebenen Spur zum Zielsprint in Position gebracht hatten, wurden plötzlich von hinteren Fahrern auf der nicht frei gegebenen, dafür freien Bahn regelwidrig überholt! Das sorgte nicht nur für Verwirrung dieser dubiosen Aktion, sondern es kam letztlich auch zu gefährlichen Fahrmanövern! Einzelne Pylonen flogen wie Geschosse durch die Gegend und Stürze konnten nur im letzten Moment verhindert werden.“ kann man auf der Homepage des SSV Ulm lesen. So wurden auch WRSV-Fahrer überrascht. Wie bei den Junioren auch, gelang es den eigentlichen Topfahrern höchstens noch einige Plätze nach vorn gut zu machen, die Top-Ten lagen aber in weiter Ferne. Proteste und Beschwerden der Fahrer nutzten nichts. Dabei hatte Sichtungsspitzenreiter Marius Mayrhofer (WRSV/Radlerlust Gomaringen) als 17. noch Glück und verlor nur einen Hauch an Punkten in der BDR-Sichtungstabelle und trägt somit weiterhin Gelb. Auf 18 fuhr Kim Alexander Heiduk (RSV Öschelbronn), 34. wurde Felix Engelhardt (SSV Ulm9, der ebenfalls die korrekte Spur gehalten hatte und überrascht wurde. Gestartet waren auch Daniel Walter (TSV Ellwangen) , Moritz Henninger (Adler Empfingen) und Nick Hartmann (RSV Öschelbronn), sowie der RSV-Vaihingermann Lukas Kegel.

 

U17/w-WRSV verpasst die Führungsgruppe und macht selbst Tempo

Am Start zeigten sich Alessa-Catriona Pröpster (RSG Zollern Alb), Thalia Möller (Seerose Friedrichshafen), und Anna Schneider (MRSC Ottenbach).

„Thalia fuhr ein sehr starkes Rennen, war aus meiner Sicht die Stärkste in der 19-köpfigen Verfolgergruppe hinter dem Spitzenquartett, das das Podest und Platz vier unter sich ausmachte, sowie den beiden Einzelfahrerinnen dazwischen“, ist sich Trainer Jürgen Bubeck sicher.

Thalia Möller fuhr unzählige Attacken, wurde dabei aber von keiner weiteren Fahrerin unterstützt. Auch nicht von Teamkameradi Pröbster. Da also keine der 18 weiteren Fahrerinnen ein Interesse an der Nachführarbeit hatten, läuft das Rennen ab Platz sieben auf einen Massensprint hinaus.

Mit der fehlenden Erfahrung für ein großes Finale blieb der kämpfenden Friedrichshafenerin nur Platz 17. Alessa Pröbster kam als 13. der ersten großen Verolgergruppe ins Ziel.

Mit einer weitere Gruppe erreichte Anna Schneider das Ziel auf Platz 29.

Erwähnenswert aus Sicht des Trainers: „Auch Simone Roßberg (TSV Dettingen Erms) aus dem MTB -Kader von Ralf Kleih hielt die württembergische Fahnen hoch und erreicht in derselben Gruppe wie Alessa und Thalia Platz 22.“

 

Bronze in der U19w-Klasse – Liane Lippert rettet die Farben

Mit Liane Lippert (Team Mangertseder-WRSV/Seerose Friedrichshafen), Franziska Brauße (Team Mangertseder-WRSV/TSV Betzingen), Svenja Failenschmid (Team Mangertseder-WRSV/TSV Betzingen), Jana Bubeck (Team Mangertseder-WRSV/1. RV Stuttgardia Stuttgart) und Anna-Lena Nicolai (Team Mangertseder-WRSV/TSV Dettingen Erms) starteten fünf WRSV-Kaderfahrerinnen in der Juniorinnenklasse.

Da sich die Favoriten schon von Beginn an belauerten und von anderen Fahrerinnen keine Aktivitäten ausgingen, entwickelte sich ein ruhiges, eher zu ruhiges Rennen.

„Zur Mitte der zweiten Runde wurde dann an der Spitze das ersten Mal ernst gemacht und die achtköpfige Spitzengruppe stand, welche sich dann nach jeder Runde um zwei Fahrerinnen dezimierte“, erinnert Trainer Jürgen Bubeck.

Somit waren nach dem letzten Berg nur noch Riffel, Lippert, Brauße und Teutenberg in der Spitze.

Da sich diese vier Führenden in der Anfahrt Richtung Ziel nicht mehr einig waren und fast schon Stehversuche zeigten, kamen die zwei abgehängten Fahrerinnen Bolesta und Ollick wieder heran und zur Überraschung der Spitze wurde das Finale bereits ein Kilometer vor dem Ziel eröffnet.

Dabei blieb für Liane das vierte Mal in Folge die Bronze-Medaille übrig. Das erhoffte und in greifbarer Nähe liegende Gold ging an Christa Riffel (RSV Edelweiß Oberhausen) vor Lena Ostler (Equipe Velo Oberland).

Mit einer sehr starken Leistung überzeugte Svenja Failenschmid auf Platz 17.

Franzi Brauße erwischt keinen guten Tag und beendete die Deutsche Meisterschaft auf Platz 20, gefolgt von Jana Bubeck und Anna-Lena Nicolai auf 22 und 24.

Resümee des Trainers: „ In beiden Altersklassen U19 und U17 wäre mehr drin gewesen.2

Am kommenden Wochenende steht die DM Zeitfahren und Bundesliga in Luckau auf dem Rennprogramm der Juniorinnen. Hier werden die Karten erneut neu gemischt, obwohl beim Zeitfahren die Favoritenrolle klar bei Christa Riffel liegen sollte.

 

Deutsche Vizemeisterin U15/w kommt aus Leutkirch

„Treffpunkt Nidda - Die beiden zur DM in Nidda (Hessen) nominierten Mädels des WRSV, Lucy Mayrhofer (Radlerlust Gomaringen) und Lea Waldhoff (TSG Leutkirch), standen bereits am Samstag gegen 14.00 Uhr an der Rennstrecke. Dickere Wolkenfelder zogen über die Stadt hinweg. Zum Teil regnetet es auch schauerartig. Das drücke jedoch in keiner Weise die Laune der beiden jungen Fahrerinnen die die Strecke bereits aus dem letzten Jahr kannten. Erwartungen und Vorfreude auf den kommenden Renntag waren also groß.

 

Nach einem gemütlichen Abendessen mit Rennbesprechnung ging es so am Sonntag um etwa 12:00 Uhr auf die zu bewältigende gute 50 Kilometer. Bereits am ersten Anstieg war klar, dass beide Fahrerinnen gut vorbereitet sind. Das Feld wurde halbiert. In der zweiten langen Runde konnten Lucy und Lea ganz vorne mitfahren. Das Feld hatte sich binnen weniger Kilometer auf 15 Fahrerinnen reduziert. Im Schlusssprint konnte sich die schnelle Lea geschickt um die letzte Kurve schicken. Auf den letzten Metern fehlten dann nur wenige Zentimeter: Rang zwei für Lea Waldhoff. Rang 10 für Lucy Mayrhofer. Herzlichen Glückwunsch“, mehr Worte als sie Trainer Tilman Bücheler dazu verlor, braucht man nicht zu formulieren. Herzlichen Glückwunsch!

 

Last but not least - Schüler U15/m

 

DM Straße Einzel U15: Sechs WRSV-Starter fuhren für ihre Vereine mit Moritz Bader und Erik Weggenmann (RSC Biberach), Leonhard de Araujo Albrecht (KJC Ravensburg), Fabian Keller (RSV Öschelbronn), Malwin Fischer (1.RV Stuttgardia Stuttgart) und Paul Augustin (RU Wangen).

155 Fahrer starteten und noch während der Neutralisationphase ereignete sich ein Massensturz im hinteren Drittel. „dann die Info, dass ein Polizist in Eigenregie die Pylonen von der Straße entfernt und Vollsperrung veranlasst hat“, atmete Schülertrainer Holger Roth auf.
Das Schülerfeld zerreißt am ersten Berg völlig, rollt aber auf dem Weg zum zweiten Anstieg wieder mit rund 100 Fahrern zusammen. „In der zweiten Runde reißt am ersten Anstieg erneut alles auseinander, so dass nun drei große Gruppen entstanden, diese rollten aber kurz vor dem letzten Berg abermals zusammen, so dass es zu einem Massenspurt von rund 100 Fahrern kam“, bilanziert Holger Roth und resümiert kurz und knapp:
„Moritz: Fünfter: Von zu weit hinten angefahren und knapp am Podium vorbeigefahren.


Erik: Zwanzigster, da eingebaut gewesen. Fabian: 74. und abgedrängt auf Abfahrt. Leo: 89. wurde abgehängt am Anstieg und auf der Abfahrt. Malwin: 118. abgehängt in der ersten Runde.
Paul: 137. teilt das Schicksal von Malwin.


„Grundsätzlich sind wir mit den Plätzen 5 und 20 zufrieden, aber die andern sind zu weit weg vom Mittelfeld. Paul ist aber zum Lernen für das nächstes Jahr dabei. Jetzt heißt es sich erst einmal auf die Südpfalztour am kommenden Wochenende zu konzentrieren“, blickt der Trainer nach vorn.

 

Fotos: uhu

Text: uhu, Infos über Engelhardt, Bubeck, Bücheler und Roth

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