So sorgte Franzi Brauße für Begeisterung mit ihrer Zeit von 2:25,500 Minuten in der Einerverfogung der Juniorinnen, mit der sie auf den sechsten Platz fuhr. Das Imposante: Mit dieser Zeit blieb sie nur knapp über dem deutschen Rekord von 2:25,27 Minuten von Hanka Kupfernagel vom September 1992, die bis 2007 gar Weltrekordzeit war.Im Omnium der Juniorinnen fuhr sie auf den 13. Platz.

Lilli Lippert dagegen maß sich mit Älteren - sie fuhr als Juniorin und Jüngste im BDR-Team und nahm bei der stark besetzten und von der ehemaligen Weltklassefahrerin Vera Hohlfeld organisierten Thüringer Frauen-Rundfahrt teil - dort  holte das Nachwuchstrikot der besten Nachwuchsfaherin.

Dazu hier der euphorische und emotionale Vereinsbericht der Seerose Friedrichshafen:

"Liane Lippert zeigt internationale Klasse/Im Nationaldress beste Nachwuchsfahrerin in Thüringen

Auf Einladung des BDR bekam Liane Lippert als Teammitglied der deutschen Fauennationalmannschaft, die Möglichkeit, an der internationalen Thüringen Rundfahrt teilzunehmen. In einem grandiosen Auftritt schloss sie die siebentägige Rundfahrt im Trikot der besten Nachwuchsfahrerin ab. Hinter der Weltmeisterin Lisa Brennauer erreichte sie in der Wertung der besten deutschen Fahrerin, den zweiten Rang. In der Schlussetappe holte sie sich gar das weiße Trikot der besten deutschen Etappenfahrerin. Dass der erreichte Platz 22 im Gesamtklassement in der Szene für Aufsehen sorgte, ist selbstredend. Wie kam dieser Erfolg zustande? War ihre Teilnahme vom Bundestrainer lediglich als Sichtung für den EM- und WM– Start gedacht, entwickelte Lippert während der Rundfahrt eine sensationelle Eigendynamik. Als einzige Juniorin und jüngste Teilnehmerin bekam sie über eine Sondergenehmigung des BDR, grünes Licht für diese, nur Profiteams und Nationalmannschaften vorbehaltene Rundfahrt. Am Start fand sich die Fahrerin vom RSV Seerose dann mit den weltbesten Frauen aus 27 Nationen, organisiert in 13 Profiteams und sechs Nationalmannschaften. Die meisten Teamkapitäninnen waren für Rio gesetzt und wollten sich an der Rundfahrt den letzten Schliff für ihre Olympiateilnahme holen.

In Gotha fand sich die 18-jährige Häflerin umgeben von 115 Weltklassefahrerinnen am Start zur ersten Etappe. Es wurde ein hoch nervöses Rennen, dass sie als drittbeste Deutsche abschloss. Bereits in der zweiten Etappe steigerte sie sich und beendete ein hektisches Rennen im Feld der Olympionikinnen und Weltmeisterinnen. In Etappe drei schien sie zu explodieren. Sie kam zeitgleich mit den ersten beiden Nachwuchsfahrerinnen ins Ziel und trug sich mit einem aufsehenerregenden dritten Platz in die U 23-Wertung ein. Etappe vier – Einzelzeitfahren! Lippert schien aus den früheren Fehlern gelernt zu haben und schob sich in dieser ungeliebten Disziplin auf Platz zwei der Nachwuchswertung vor. Ein klares Ausrufezeichen setze sie am nächsten Tag. Sie konnte sich bis 20 Kilometer vor dem Ziel in der Gruppe der Gesamtwertungsfahrerinnen halten, beendete das Rennen mit nur elf Sekunden Rückstand, belegte damit den Gesamtrang 21 und übernahm völlig überraschend das violette Trikot der besten Nachwuchsfahrerin.

Tag sechs – Königsetappe! 140 Kilometer bei 33 Grad! Kam nun der von allen erwartete Einbruch? Im Gegenteil, Lippert hatte erneut so gute Beine, dass sie den Abstand zu den Konkurrentinnen hielt und sich so am Donnerstag im lila Nachwuchstrikot an die siebte und letzte Etappe machte. Noch einmal sammelte sich die Konkurrenz, um der Juniorin das Hemd auszuziehen. Wütende Attacken wechselten sich mit erschöpfenden Kontern ab! Aber alles vergebens – die deutsche Nationalfahrerin war nicht mehr zu schlagen. Ihr gelang gar noch der finale Hattrick! Lippert kam erneut mit den Spitzenfahrerinnen ins Ziel und verteidigte so souverän die Führung der U 23-Wertung. Als Tages-Siebzehnte errang sie zusätzlich das weiße Trikot für die beste Deutsche der Etappe. Unisono waren sich alle Beobachter einig, dass sich mit Liane Lippert wohl eines der größten derzeitigen Nachwuchstalente des deutschen Radsports gezeigt hat. Ab sofort ist sie sich der internationalen Aufmerksamkeit sicher. Bereits am nächsten Tag lagen Interessensanfragen von drei Rennställen vor. Für die Europa- und Weltmeisterschaft ist mittlerweile sicher gesetzt. Die im September stattfindende Junioren-EM in Monaco hat seit Donnerstag eine neue Mitfavoritin" (Text:Seerose Frieidrichshafen)

 

Bilder: Mani Wollner/Gerrit Martin

Text:Lippert-Seerose Friedrichshafen

 

 

 

 

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