Platz 10 für Luca Schwarzbauer, Platz 17 für Kira Böhm.

Den letzten Mountainbike-Weltcup der Saison 2023 über die olympische Distanz hatten sich die beiden Radsportler aus Reudern und Weilheim wohl auch ein bisschen anders vorgestellt. Doch letztlich zeigten sich beide zufrieden mit den Ergebnissen, vor allem in Anbetracht der Umstände: Ein Sturmtief war übers Wochenende über den Osten Kanadas hinweggezogen und hatte die traditionsreiche Weltcup-Strecke in Mont Sainte Anne an den Hängen hoch über dem St.-Lorenz-Strom nördlich von Quebec City schmierig und teils unfahrbar gemacht. Viele Stürze und Defekte waren die Folge.  Oft war schieben die sicherere Variante, manchmal ging es gar nicht anders. „Ich bin eigentlich solide durchgekommen“, bilanzierte Schwarzbauer. Zwar kam ihm die Kälte nach dem Temperatursturz entgegen, die Strecke aber nicht: „Die Strecke bevorzugte leichtere Fahrer.“ Lange Zeit lag er auf Rang 7, doch am Ende des Rennens und damit der Saison verließen ihn die Kräfte: „Ich hatte sicher nicht mehr die beste Form“, musste der Student nach dem Rennen einräumen. „Aber ein Top-Ten-Ergebnis ist es allemal.“ Es genügte auch, um den vierten Platz in der Gesamtwertung zu halten. „Neun Mal stand ich in diesem Jahr insgesamt auf dem Weltcup-Podium, ich habe den Shorttrack-Weltcup gewonnen: In dieser Disziplin bin ich der Beste der Welt.“ Auch in der Weltrangliste, in die alle Ergebnisse der vergangenen zwölf Monate eingehen, belegt Schwarzbauer als mit Abstand bester Deutscher derzeit den vierten Platz.

Bereits am Freitagabend hatte sich Schwarzbauer zum Weltcup-Gesamtsieger im Shorttrack gekrönt. Ihm genügte in dem schnellen und kurzen Rennen ein siebter Platz, um seinen ärgsten Konkurrenten Jordan Sarrou (Frankreich) auf Abstand zu halten: „Ich hatte es ja schon in Snowshoe vor einer Woche in der Hand, mir vorzeitig den Gesamtsieg zu sicher. doch dann bin ich auf den allerletzten Metern noch weggerutscht. Entsprechend hoch war der Druck heute.“ Deswegen habe er oftmals lieber ein bisschen zurückgesteckt, wenn es eng wurde, statt um jeden Meter zu kämpfen. „Ich wollte jedem Defekt- und Sturzrisiko so weit wie möglich aus dem Weg gehen.“ Schließlich hatte er bei der Weltmeisterschaft in Schottland erlebt, wie schnell ein Traum von einer Medaille ausgeträumt sein kann, als ihn Olympiasieger und der spätere Cross-Country-Weltmeister Tom Pidcock (Großbritannien) vom Rad holte. Pidcock feierte am Sonntag in Mont Sainte Anne seinen zweiten Weltcup-Tagessieg der Saison. Der Gesamtsieg in der olympischen Kategorie ging zum neunten Mal an den mittlerweile 37-jährigen Schweizer Nino Schurter.

Bei den Frauen ging die Trophäe an die erst 21-jährige Niederländerin Puck Pieterse. Die Europameisterin hatte sich zu Beginn der Saison dauerhaft von der U23-Altersklasse in die Elite hochstufen lassen, um nicht nur im Weltcup, sondern auch bei den internationalen Meisterschaften in der höchsten Kategorie antreten zu dürfen.

Für Kira Böhm besteht diese Wahlmöglichkeit nicht – nicht einmal für den Weltcup 2024, der voraussichtlich im April 2024 in Brasilien starten soll, einen offiziellen Kalender gibt es allerdings noch nicht. Denn diese Wahlmöglichkeit haben nur die jeweils fünf besten Weltcup-Fahrer/-innen der U23-kategorie. Böhm schloss den Weltcup 2023 aber als Gesamt-Zwölfte ab – und zeigte sich mit diesem Ergebnis durchaus zufrieden: Schließlich war die 20-Jährige krankheitsbedingt bei einem Shorttrack- und zwei Rennen über die olympische Distanz gar nicht am Start gewesen. „Bei den anderen Rennen war ich sehr konstant unterwegs.“ Das schlechteste Rennen der Saison war allerdings dieses letzte vor der Winterpause: „Ich kam heute mit dem Matsch gar nicht zurecht“, sagte Böhm nach ihrem Rennen in Mont Sainte Anne, das sie als 17. und mit 7:57 Minuten Rückstand auf die Tagessiegerin beendete. „Ich hatte mich schon an dem Shorttrack [am Donnerstagabend] nicht mehr so fit gefühlt. Aber ich habe alles gegeben.“ Ihren ersten Tagessieg holte sich im frankophonen Teil Kanadas die Schweizerin Ronja Blöchlinger. Blöchlinger war bereits als U23-Weltcup-Führende ins Saisonfinale gestartet und sicherte sich so in ihrem letzten U23-Jahr auch den Gesamtweltcup.

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