1. Sichtungsrennen Straße 12./13.09.2015

Aktuell fanden am Wochenende die beiden letzten Sichtungsrennen der Saison 2015 in Langenhagen bzw. in Holtensen bei Hannover statt.

Am Samstag stand ein Einzelzeitfahren über 10,4 Kilometer auf dem Programm.

Das Triple ist perfekt - zum dritten Mal sicherte sich Bianca Metz (GSC Bodensee Friedrichshafen/SC Pfullendorf/ BL-Team LV Baden Juniorinnen), die unter anderem auch mit Gruppen des agilen Bodenseeverein Seerose Friedrichshafen trainiert, im bayerischen Frontenhausen den Deutschen Meistertitel der Frauen/Juniorinnen. Biancas Facebookzitat der schnellen Sportlerin, die auch Lizenzrennen meist in der Spitze absolviert: "..bin total euphorisch, aber was zur Hölle mache ich jetzt mit drei Meistertrikots?? (Zwei sind noch von letztem Jahr). Nächster Programmpunkt zum Vormerken fürs Daumendrücken ist die Gehörlosen-Radsport-EM in Belgien, nächsten August."

Hier ihr Bericht vom langen Wochenende mit allem Drum und Dran:

Die Anreise

Das Meisterschaftsrennen am Sonntag in der Nähe von Dingolfing/Bayern ausgetragen. Hierzu kamen circa 15 gehörlose und schwerhörige Radrennfahrer aus ganz Deutschland zusammen. Da es aber am Samstag bereits als weiteren Programmpunkt neben der DM noch eine gemeinsame Trainingsausfahrt mit allen Teilnehmern gab, reiste ich bereits am Freitagnachmittag mit dem Auto zum Gasthof an, in dem alle Sportler und Betreuer der Nationalmannschaft gemeinsam untergebracht waren. Ich wollte mir für die Fahrt in Ruhe Zeit nehmen, hatte keinen Chauffeur und musste mir die Fahrzeit mit Pausen selbst einteilen.

 

Vier Reifen bewegen den Körper, zwei Reifen die Seele


Ich kam schließlich etwas später an als geplant, denn auf der Autobahn gab es immer wieder Stau und es ging zähflüssig voran. Selten hatte ich mehr als 120 km/h auf dem Tacho. Nachdem ich mich in mein Zimmer eingecheckt hatte, gönnte ich mir nur eine kurze Erholungspause, ließ größtenteils alles stehen und schwang mich mit dröhnendem Kopf gleich aufs Rad, um die Strecke fürs Einzelzeitfahren am Sonntag zu besichtigen.

Die Runde mit dem Rad war genau die richtige Idee, denn die frische Luft tat gut und war das komplette Kontrastprogramm zu den beengten Verhältnissen im Auto, das für mich immer wieder ein goldener Käfig ist - man kommt schnell von A nach B, meistens jedenfalls, aber es ist für mich nur ein Transportmittel, und sonst nichts. Ganz getreu dem Motto: "Vier Reifen bewegen/transportieren den Körper, zwei Reifen die Seele". Nachdem ich in Ruhe die Gegebenheiten vor Ort besichtigt hatten, war ich ganz zufrieden mit der Strecke: So gut wie flach, ein paar kleine Kurven und guter Straßenbelag. An zwei Verkehrsinseln sollte jeweils die Wende sein, die Straße breit genug für Radsportler samt Zeitfahrmaschine in beiden Richtungen.

 

Zeitfahrtraining ist brutal


Bereits Ende Juli hatte ich mit speziellem Zeitfahrtraining begonnen, so gut das eben geht, wenn man zuhause und auf nicht abgesperrter Strecke fährt. Da kommt dann schon mal ein Auto, ein Hindernis oder eine Abzweigung dazwischen, wo man dann doch aus Sicherheitsgründen herunterbremsen muss. Trotzdem konnte ich mich im Training immer weiter steigern und war zuversichtlich, bei der DM eine gute Platzierung einzufahren oder sogar den Titel vom letzten Jahr zu verteidigen (obwohl ich keine spezielle Zeitfahrmaschine habe und das normale Rennrad für den Wettkampf herhalten musste). Dazu kommt, dass mir zum Ende des Trainingsprogramms das Zeitfahren sowieso so langsam zum Hals raus hing und ich froh war, nach dem Rennen wieder etwas gemäßigter Rennrad fahren zu können - Zeitfahrtraining ist brutal, 20, 30, 40 Minuten nur volle Kanne am oberen Limit durch die Gegend ballern.

 

Es ging immerhin um den Meistertitel


Nach dem Training machte ich mich frisch und begab mich zum Abendessen. Später kam dann noch ein Teil der anderen Rennteilnehmer, die eine weitere Anreise hatten und deshalb auch nicht am Samstag erst mit dem Auto von zuhause losfahren wollten. Ich legte mich bald ins Bett, da ich von der Autofahrt noch ziemlich kaputt war und nochmal Kraft für das wichtige Rennen sammeln wollte. Es zählte - nur gemessen an den Rahmenbedingungen - nicht unbedingt zu den härtesten in diesem Jahr, war jedoch trotzdem ein wichtiges Highlight, denn es ging immerhin um einen Meistertitel.

 

Samstag - von wegen alles Käse



Am Samstagmorgen frühstückten wir gemütlich, dann kamen nach und nach die weiteren Fahrer, sodass die Gruppe zum Mittagessen hin komplett war. Am Vormittag gab es noch Gespräche und Beratung in der Nationalmannschaft - wir müssen schon jetzt einige Absprachen und Vorbereitungen für die nächstes Jahr anstehenden Gehörlosen-Radsport-Europameisterschaften in Brügge/Belgien (Ende August 2016) treffen. Nachdem wir unser Mittagessen eingenommen hatten, das aus einem Snack aus der hotelinternen Metzgerei bestand (für mich als Vegetarierin ein Käsebrötchen - die sieben Scheiben Käse waren mir irgendwie ein kleines bisschen zu viel!), machten wir uns fertig für eine gemeinsame Trainingsausfahrt über 76 Kilometer.

 

Traktoren sind für komplett Gehörlose eine große Herausforderung


Die Tour führte uns über einige Anstiege und Abfahrten rund um Dingolfing, bei denen wir fleißig Höhenmeter scheffelten. Weil nur zwei Sportler die Route auf ihren Garmin-Fahrrdcomputern hatten, war es etwas schwierig, die Gruppe mit unterschiedlich starken Fahrern so zu koordinieren, dass trotzdem alle einigermaßen zusammen blieben. Ich gehörte zu denen, die die Strecke auf dem Garmin-Gerät hatten und achtete dementsprechend darauf, dass niemand den Anschluss verpasste. Im Großen und Ganzen fuhren wir eine entspannte, pannen- und unfallfreie Runde und die Begegnungen mit gefühlten 100 Traktoren in der ostbayrischen Pampa verliefen alle unproblematisch (was bei völlig gehörlosen sprich tauben Menschen durchaus eine Herausforderung sein kann, die dann den herannahenden Traktor nicht bemerken).

Ich achtete darauf, mein Tempo kontrolliert zu fahren und nicht zu viel Energie liegen zu lassen, die mir dann für das eigentliche Rennen fehlen könnte. Ein paar Sprints waren bei mir auch drin, aber ich raste lange nicht so schnell die Berge hoch wie die Herren der Schöpfung und wollte kühlen Kopf bewahren. Auch wenn mir das nicht leicht fiel und ich eigentlich von Natur aus nicht abgeneigt bin, dann doch mitzumachen und - natürlich - jedes Mal zu verlieren.

 

Bitte mehr gemeinsame Rennen von Gehörlosen- und Hörenden Sportvereinen

 

Am Abend gab es eine Infoveranstaltung vom Fachwart der Sparte Radsport (so etwas wie der Organisator und Koordinator für alle Gehörlosen-Radsportler in Deutschland, insbesondere für die Nationalmannschaft) und von Gottfried Paulus, der früher Fachwart war, an der Gründung des Gehörlosen-Radsports in Deutschland erheblich mitgewirkt hat und heute viele Presseberichte schreibt, sowie die Rennen mitorganisiert. Es soll in Zukunft ein paar Veränderungen geben, nämlich, dass der Gehörlosen-Radsport enger mit dem "normalen", nichtbehinderten Radsport verknüpft wird. Zum Beispiel, indem mehr gemeinsame Rennen von Gehörlosen-Sportvereinen und hörenden Sportvereinen ausgerichtet werden. Darüber gab es eine große Debatte und das Treffen mit fast allen Gehörlosen-Radsportlern in Deutschland war der perfekte Anlass, um mit allen gemeinsam über diese Themen zu sprechen.

 

Es wird ernst - der Sonntag - vor Aufregung schlecht und fünf Tassen Tee



Der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre, begann mit strahlendem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel, sowie angenehmen 15 Grad um neun Uhr morgens. Bis zum Nachmittag kletterten die Temperaturen sogar auf bis zu 25 Grad, was für uns in dieser Hinsicht perfekte Rennbedingungen bedeutete. Leider bekam ich zum Frühstück kaum einen Bissen runter, weil ich schrecklich nervös war. In der Folge war mir schlecht, was das Problem noch verschlimmerte. Alle saßen in dem Raum und aßen, ich schaute dabei zu und bekam einfach nichts gegessen! Aus purer Verzweiflung trank ich fünf Tassen Tee und hoffte und betete inständig, dass mir diese Energie für das Rennen doch wenigstens reichen möge. Ich war sehr stolz darauf, nach einer halben Stunde dann sogar einen halben Müsliriegel runterbekommen zu haben. Aber dann war Schluss, ich konnte und wollte kein Essen mehr sehen.

 

Koffer packen und ab ins überfüllte Mini-Dorf - selbst ist die Frau


Nachdem ich die Koffer gepackt hatte und bezahlen wollte, dauerte es sehr lange, bis die Rechnung ausgedruckt war und ich hechtete zum Auto. Wir fuhren in einer Wagenkolonne zur rund fünf Kilometer entfernten Rennstrecke, die noch von allen Seiten zugänglich war. Später wurde dann alles dichtgemacht und abgesperrt. Da wir etwas spät dran waren und es auch länger dauerte, bis wir in dem von Autos und Rennfahrern völlig überfüllten Mini-Dorf einen Parkplatz fanden, hatte ich leider nicht mehr so viel Zeit, um mich warm zu fahren. Die Strecke hatte ich bereits gesehen, was mir mental auf jeden Fall half. Ich machte das Rad fertig, brachte die Startnummern an und rollte bald zum Start. Dort holte ich nochmal tief Luft, ehe ich auch schon ganz vorn an der Linie stand, an der Reihe war und die letzten zehn Sekunden heruntergezählt wurden. Ich startete bei den Frauen als Zweite von dreien. Eigentlich fährt die Titelverteidigerin zuletzt, aber diesmal war die Startreihenfolge vom Veranstalter ausgelost worden und wir konnten keinen Einfluss darauf nehmen. Alle 30 Sekunden wurde ein Starter ins Rennen geschickt.

 

Beine wollten nicht wie der Kopf - müssen aber!

 


Es lief gut, aber meine Beine waren an diesem Tag nicht die besten, das habe ich sofort gemerkt. Zwar kann ich dann trotzdem ordentlich in die Pedale hauen und Druck aufbauen, aber ich merke ständig meine Beine, die eigentlich nicht wollen (sie müssen aber!!). Der Gang, den ich zum Start gewählt hatte, war genau richtig, was mir sofort half, die angestaute Nervösität Schritt für Schritt abzubauen. Ich konzentrierte mich auf die Atmung und raste mit manchmal über 40 km/h über den Asphalt.

 

Totale Stille trotz Brausen des Windes

 

Der Fahrtwind muss furchtbar laut gewesen sein, aber da man im Gehörlosen-Wettkampf keine Hörhilften (Hörgeräte oder Cochlea Implantate) tragen darf, damit alle auf gleicher Höhe mit den vollständig Tauben sind, war es kurioserweise trotz der hohen Geschwindigkeit vollkommen still um mich. Die Zuschauer riefen und klatschten, aber ich hörte nichts. Das irritierte mich anfangs noch, obwohl ich bereits öfters ohne Hörgeräte trainiert hatte und das auch eigentlich nichts Neues für mich war.
Auf dem ersten Teil der Strecke hatten wir mit Gegendwind zu kämpfen, weshalb ich dann nach der Wende in entgegengesetzter Richtung etwas schneller war. Ich sah meine Hauptkonkurrentin und Kollegin der Nationalmannschaft, Isabelle, mit Zeitfahrmaschine, konnte sie aber nicht einholen. Als wir wieder beim Start-/Zielbereich ankamen, kam wieder eine Wende und es ging wieder über den windigen Teil der Strecke weiter. Mein Puls war etwas zu hoch und ich drosselte das Tempo kurz, um nicht Seitenstechen oder ähnliches zu riskieren. In der Trinfklasche hatte ich ein bisschen Cola auf meine Reise mitgenommen, die Beine wurden scheinbar immer besser, ich merkte sie irgendwann gar nicht mehr. Insgesamt fuhr ich eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 38,5 km/h.

 

Nicht ganz tot umgefallen, aber fast - mit dem Meistertitel in der Trikottasche


Nach der erneuten Wende ging es wieder auf den finalen Abschnitt der Strecke zurück zum Ziel. Dort fuhren wir an der Wende vorbei und noch rund  100 Meter weiter, über die Ziellinie. Ich hatte Isabelle nicht eingeholt, aber jedes Mal bei der Wende subjektiv den Eindruck, dass ich näher herangekommen war. Am Ende war es knapp, doch ich hatte 30 Sekunden Vorsprung auf Isabelle herausgefahren. Das wusste ich noch nicht, stattdessen rollte ich nach der Ziellinie noch weiter, bis das Rad zum Stillstand kam, und fiel dann tot um. Nein, das nicht ganz. ;-) Aber ich lag erst mal fünf Minuten auf dem Boden und bekam keine Luft. Irgendwann konnte ich mich setzen, und nach und nach waren auch die anderen Gehörlosen-Radfahrer durch. Ich wollte aufstehen und eine Runde locker ausfahren, doch meine Beine wollten nicht und ich wartete nochmal ein paar Minuten. Danach klappte es.

 

Ziemlich bald nach dem Rennen kam die Siegerehrung und das Geheimnis um die Meistertitel wurde gelüftet.


Bei den Männern wurde ein erbitterter Kampf zwischen Jan und Steffen geführt (die beiden fuhren anschließend wieder zusammen mit einem gemeinsamen Auto nach Hause - oh je!), und diesmal musste Steffen seinen Titel an Jan abgeben.

Bei den Frauen hatte ich knapp gewonnen, und bekam mein drittes Meistertrikot zum Einrahmen (zwei sind noch von letztem Jahr).

 

Keine Duschen an der Rennstrecke, aber Wassermarsch unterwegs

 

Nach der Siegerehrung packten wir zusammen und fuhren zu einem nahegelegenen Gasthof, um uns noch für die teilweise weite Heimreise zu stärken. Gegen 14 Uhr fuhren wir dann alle in verschiedene Richtungen los. Ich machte in Landshut, wo ich ohnehin durchfahren musste, noch einen Abstecher zu Thomas, einem Radkollegen. Dort duschte ich und aß noch ein Stück Kuchen, denn das alles hatte es diesmal an der Rennstrecke leider nicht gegeben, obwohl sonst alles tipptopp organisiert war. Keine Unfälle, keine Stürze, keine Autos auf der Strecke. Wenn man dann verschwitzt mit dem Auto nach Hause fahren muss, ist das nicht so angenehm.

 

Flashback ans letzte Jahr - Traktorfahrer fuhr fast Amok


Ich war übrigens auch froh, keine erneute Bekanntschaft mit dem Traktorfahrer zu machen, der voriges Jahr mit seinem Boliden samt Anhänger beim Gehörlosen-Straßenrennen in Landshut auf die Strecke gefahren war, rabiat die Absperrungen durchbrochen hatte und dann einige der gehörlosen Teilnehmer gefährdete. Ich konnte damals in den Acker ausweichen, mir passierte nichts. Trotzdem war ich "ein Fall für die Polizei" und wurde bei Gericht als Zeugin vorgeladen, weil der Landwirt seine Strafe nicht zahlen wollte und damit vor Gericht zog. Meine Aussage war so belastend, dass er dann doch zahlte. Jedoch war er in diesem Jahr, als das Rennen wieder stattfand, auch wieder um die Strecke anwesend, und als ich mich warm fuhr, kam er mir mit seinem Traktor plötzlich bedrohlich nahe. Für die DM rechnete ich nicht mit seiner Störung, da es nicht seine Felder waren, aber sicher sein kann man sich ja nie...

 

Zuhause brach der große Jubel aus


Nach der kurzen Pause bei Thomas fuhr ich dann Richtung Heimat, diesmal ohne Stau und relativ zügig. Allerdings brauchte ich dann während der Fahrt selbst mehr Pausen als bei der Anreise, da ich vom Wettkampf einfach noch total platt war. Zuhause brach der große Jubel los, vor allem bei meiner Oma, die ja mein allergrößter Fan ist.

Ich freue mich über den dritten Meistertitel in Folge und bedanke mich bei allen Freunden, Bekannten, Kollegen, Unterstützern und Sponsoren für die tolle Unterstützung und Anteilnahme in jeglicher Form!! Insbesondere auch bei Held Akustik und meinem Gehörlosen-Verein, dem GSC Bodensee und Holger Nagel für die finanzielle Förderung. Ohne euch wäre das alles gar nicht möglich!! Auf eine erfolgreiche EM-Saison 2016.

 

Weitere Infos:

- in Facebook: https://www.facebook.com/dgs.radsport
- offizielle Homepage des Deutschen Gehörlosen-Radsports: http://www.dgs-radsport.de/
- Homepage meines Gehörlosen-Vereins, dem GSC Bodensee: http://www.gsc-bodensee.de/welcome/
- oder auch einfach mal nach "Bianca Metz" googeln...

 

Text/Foto: Bianca Metz

 

 

Bekanntmachung des Bund Deutscher Radfahrer*   (Frankfurt, 11. September 2015)


Aus- und Weiterbildungslehrgänge für Sportliche Leiter

Der Bund Deutscher Radfahrer führt in der Saison wieder Aus- und Weiterbildungslehrgänge durch, die zum Erwerb einer
Sportlichen Leiter Lizenz berechtigen.
Teilnahmevoraussetzung ist die Mitgliedschaft in einem dem BDR angeschlossenen Verein oder Profi-Sportgruppe sowie ein
Mindestalter von 18 Jahren zum Zeitpunkt des Lehrgangs.

 

 

Vier Tage „Lotto Belgium Tour 2015“ - die internationalen Frauenrundfahrt durch Belgien mit insgesamt 402 Kilometern war für die Juniorinnen des Team Mangertseder-WRSV (Zweitjährige waren startberechtigt) kein Zuckerschlecken, aber bester Erfahrungsaustausch.

 

Die Taktik ging auf – die Überraschung war perfekt – WRSV-Fahrer Johannes Adamietz (SSV Ulm/WRSV-Holczer-Radsport-Team) stand bei der Deutschen Bergmeisterschaft 2015 im pfälzischen Ramberg ganz oben auf dem Podest.

Noch bis zum kommenden Sonntag, 13.September, nimmt Karsten Wörner Meldungen für die Baden-Württembergischen Bahnmeisterschaften (18.-19.09.15) entgegen! Der Termin für die Landesmeisterschaften im Cross steht mit dem 29.11.2015 auch. Beide LVMs werden vom RSV Öschelbronn ausgerichtet.

Überraschung bei den Deutschen BergmeisterschafteN. Juniorenfahrer Johannes Adamietz (SSV Ulm/WRSV-Holczer-Radsport-Team) sicherte sich mit wenigen Hundertstel Sekunden Vorsprung den DM-Titel und das Meistertrikot der Junioren im pfälzischen Ramberg.

 

Für den einen war es der internationale WM-Check vor den Weltmeisterschaften vom 19.-27.September in Richmond/USA, für den anderen ein weiterer Einsatz im BDR-Trikot, diesmal des B-Teams, in dessen Reihen aber auch ein weiterer WM-Teilnehmer seine Leistung prüfte.

Der aktuelle Europameisterschaftsdritte im Einzelzeitfahren, Max Singer (Wanderer Schorndorf/WRSV-Holczer-Radsport-Team), bestritt den Giro delle Lunigiana über drei Etappen, zu der hauptsächlich italienische Teams gemeldet hatten.

Wer kennt Ihn noch nicht - den Link zu den BDR-Nachrichten?  Immer wieder lesenswert und verfasst von Dr. Manfred Schwarz, BDR-Vizepräsident (Kommunikation).

Oft auch mit Aspekten, die WRSV-Fahrer betreffen.

Erst hatten die beiden WRSV-Juniorinnen Liane Lippert (RV Seerose Friedrichshafen) und Laura Süßemilch (RSC Biberach) ein hartes Rennwochenende bei der zweitägien Juniorinnenrundfahrt mit dem BDR-Nationalteam im niederländischen Munstergeleen zu bestehen, danach kam es für beide zusammen mit der badischen Teamkollegin Christa Riffel (RSV Oberhausen) so richtig dicke.

Platz fünf am Ende - Sie hatten sich für Genthin viel vorgenommen - die Bundesliga-Junioren des "WRSV-Holczer-Radsport-Team". Das Podest sollte es werden, um damit auch in der Bundesligagesamtwertung unter die ersten Drei zu kommen, bevor es am kommenden Wochenende zur Berg-DM nach Ramberg in die Pfalz geht, wo die "Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga" der noch laufenden Saison 2015 abgeschlossen wird.

Gut gekämpft und Plätze in den Top-Ten - bei der Zeitfahr-DM der Schüler und weiblichen Jugend in Genthin hatten die WRSV-Fahrer dennoch hart zu beißen und gegen diestarke  Spitze keine Chance.

Die Vorzeichen für die DM Zeitfahren in Genthin mit dem 4er-Mannschaftszeitfahren bei den Schülern und dem Paarzeitfahren für die Schülerinnen standen alles andere als gut. Grund: Fahrermangel. Während sich bei den Jungs die Leistungsträger in den Urlaub verabschiedeten, fehlte bei den Mädchen eine adäquate Partnerin für die stärkste WRSV-Fahrerin, die DM-Omnium-Zweite Alessa-Catriona Pröpster (RSG Zollern Alb'82).
Etwas Zufall und Überredungskunst führten dazu, dass Nick Hartmann (RSV Öschelbronn)  seinen Urlaub verschieben und für den Vierer zusagen konnte. Mit Moritz Bader und Erik Weggenmann (beide RSC Biberach) kamen die beiden stärksten Fahrer des jüngeren Jahrgangs hinzu. Und nach der Zusage von Malwin Fischer (1.RV Stuttgardia Stuttgart) wurde kurzfristig ein Zeitfahrlehrgang bei Familie Pröpster einberufen.
Für diesen konnte dann neben Alessa auch Lucy Mayrhofer (RV Radlerlust Gomaringen) kurzfristig gewonnen werden. "Der Lehrgang offenbarte Stärken und Schwächen der beiden Zeitfahrteams. An diesen wurde in den zwei Tagen hart gearbeitet und die folgenden zwei Wochen auf die DM ausgerichtet", entdeckte Honorartrainer Holger Roth.

Die Meisterschaften starteten am Sonntagmorgen mit dem Paarzeitfahren der Schülerinnen über zehn Kilometer. Die Mädels Pröpster und Mayrhofer gingen nervös, aber auch konzentriert in ihr Rennen und fuhren ein besseres Zeitfahren als erwartet. Die Ablösungen klappten einwandfrei, die Geschwindigkeit blieb im erhofften Rahmen. "Lucy kämpfte an der Seite von Alessa und wuchs über sich hinaus. Dass Alessa Pröpster die Hauptarbeit übernehmen musste, war von Anfang an klar, aber dass Lucy Mayrhofer auch ihren Teil beitragen würde, hatten wir nur erhoffen können", freute sich Holger Roth nach getaner Arbeit.: " Mit Platz neun konnten wir alle zufrieden sein, vorallem, da sich der Rückstand auf die starken Thüringer Siegermädels mit einer Minute und zwölf Sekunden in Grenzen hielt."



Danach startete die weibliche Jugend in ihre Einzelzeitfahrmeisterschaft über zehn Kilometer. Einzige Starterin für den WRSV war Sarah Wolfer (RSG Zollern Alb'82). Auch sie fuhr ein gutes Zeitfahren und kämpfte in gewohnter Weise. "Aber man merkte auch, dass sie sich auf den kurzen Zeitfahrdisziplinen auf der Bahn wohler fühlt. Mit Platz zwanzig  hat sie sich in ihrem ersten Jugendjahr aber sicher unter Wert geschlagen. Da bleibt noch Raum für die kommende Saison", bilanzierte das Trainergespann Roth und Tilmann Bücheler.



Im dritten Wettbewerb rollten dann die 4er-Mannschaften der Schüler von der Startrampe. Zwanzig Kilometer waren zu absolvieren. Der Württemberg-Vierer ging schnell und technisch sauber ins Rennen. Keine falsche Ablösung, eine saubere Linie und dazu hohes Tempo von Beginn an. Bis zur Wende lagen sie zeitlich noch gleichauf mit der zweiten Mannschaft von Thüringen (welche am Ende Rang fünf mit 52 Sekunden Rückstand belegte). Aber das hohe Tempo, das immer wieder von Nick Hartmann forciert wurde, forderte seinen Tribut und nur noch drei Fahrer gingen durch die Führung. Malwin Fischer musste mehrere Führungen auslassen und konnte erst zum Ende hin noch einmal für Tempo sorgen. Am Ende reichte es zu einem guten zehnten Platz. "Und mit drei Fahrern des jüngeren Jahrgangs haben sie sich wirklich gut geschlagen. Dafür, dass wir erst zwei Wochen vor der Meisterschaft diesen Vierer formieren konnten, verdienen die Jungs für ihre Leistung Anerkennung" erklärt Trainer Roth nach einem spannden Wochenende.

Foto: Thomas Fischer (Brücke)// Tom Sawyer Sportfotografie

Text:Roth/uhu

Jubel bei den Mädels des Team Mangerteder-WRSV - mit einem tollen Renntag gegen die Uhr in Genthin beschlossen sie die Bundesligasaison 2015 als Gesamt-Beste in der Mannschaftswertung und mit dem zweiten Platz der in genthin abwesenden Liane Lippert (Team Mangertseder-WRSV/Seerose Friedrichshafen) in der Einzelgesamtwetung der „Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga“. Sieben Renntage in der Bundesliga mit fünf gewonnenen Tagesteamwertungen durch das WRSV-Team sowie und zwei zweite Plätzen in der Einzelwertung - "damit kürte sich das Team Mangertseder zur erfolgreichsten Juniorinnenmannschaft Deutschlands" (Zitat Team Mangertseder).

Der Endspurt in die Straßensaison ist gleichzeitig fast schon Startschuss in die Saison der Crosser.

Traditionell fand die Youngclassics- Jugendtour in Hamburg vom 20. - 22.August 2015 im Vorfeld des Profirennens statt. Im Gegensatz zum Vorjahr hatten die Fahrer und Betreuer „bestes Rennwetter“ an allen drei Tagen.

Glücklich trotz verpasster WM-Medaille - nur knapp schrammte Laura Süßemilch (RSC Biberach/Team Mangertseder-WRSV) als Vierte im Scratchwettbewerb derU19-Bahn-Weltmeisterschaft in Astana/Kasachstan am Podest vorbei. So blieben Laura Süßemilch und auch WRSV-Teamkollegin Katja Breitenfellner (RSV Öschelbronn/Team Mangertseder-WRSV) im BDR-Team zwar ohne Medaillen, aber kehrten mit toller Erfahrung im Gepäck zurück.

Mehr als zufrieden kehrten Liane Lippert und Clara Koppenburg (Beide RSV Seerose Friedrichshafen) von ihrer ersten Europameisterschaft zurück. Beiden gelang es in Estland ihre Topform abzurufen und so ihren Nominierung gerecht zu werden.

Während Lippert Platz 17 erreichte, kam Koppenburg als 15. ins Ziel.

Das erste Mal in schwarz-rot-gold gegen die Spitzenfahrerinnen aus 30 europäischen Ländern fahren war für beide Fahrerinnen eine Nummer, in der neben der körperlichen Belastung auch der Kopf mitzuarbeiten hatte und so wurden die Mädels von Bundestrainer Andre Korff  perfekt auf ihre Rennen vorbereitet.

Liane Lippert startete beim 85-köpfigen Juniorinnenrennens. Zu fahren hatte sie sechs Runden à 12,5 Kilometer mit jeweils zwei Anstiegen. Gemeinsam mit Christa Riffel vom RSV Oberhausen bildeten die Beiden das Team Deutschland.

Von Beginn an wurde an der Spitze ein extrem hohes Tempo angeschlagen, das den Handlungsspielraum der meisten Fahrerinnen erheblich einschränkte. Namentlich Holland, Russland und Italien bestimmten den Rennverlauf durch excellente Teamarbeit. Lippert und Riffel stießen lediglich an den Anstiegen bis zur Spitze des Feldes vor, einen Fluchtversuch aus dieser Position heraus, ließ ein hochaufmeksames Feld jedoch zu keinem Zeitpunkt zu.

Dem selektiven Tempo fielen etliche Fahrerinnen zum Opfer. So durchfuhr schließlich ein kompaktes Hauptfeld mit 38 verbliebenen Fahrerinnen, darunter auch Lippert, den letzten Kilometer.

Beim anschließenden Massensprint holte sich die Italienerin Nadia Quagliotto den Europameistertitel vor ihrer Teamkollegin Rachele Barbieri und der Russin Karina Kasenova. Liane Lippert  fuhr direkt hinter der zweiten deutschen Fahrerin und zeitgleich mit der Siegerin auf Gesamzplatz 17. Ein großer Erfolg für die 17-jährige aus Friedrichshafen,die ihre ersten Europameisterschaft als Siebte der erstjährigen Juniorinnen beendete.

Nicht anders verlief das folgende Rennen der U 23-Frauen, in dem Clara Koppenburg antrat. Im Gegensatz zu den Juniorinnen, war hier ein sechsköpfiges deutsches Team am Start, das mit Mieke Kröger und Corinna Lechner die Gold- und Bronzemedaillengewinnerinnen des vortägigen Einzelzeitfahrens in ihren Reihen hatte. Dieses deutsche Mannschaft wurde im Vorfeld sicher zu Recht bei den Favoriten angesiedelt – ein Anspruch den sie jedoch mit den starken Teams aus Italien, Holland und Polen zu teilen hatten! Koppenburg wiederum wollte in ihrem ersten Nationaleinsatz alles daran setzten, sich hier in einen Stammplatz zu fahren!

Startschuß für 77 Fahrerinnen für 124 Kilometer à zehn Runden! Sofort fuhr Deutschland an der Spitze, bestimmte das Tempo, ließ keine Fluchtversuche zu, konterte alle Attacken. Es war vor allem Clara Koppenburg, die immer wieder Führungsarbeit verrichtete. Runde für Runde ackerte sie mit und für ihr Team. Souverän bestimmten die deutschen Frauen das Geschehen an der Spitze des Feldes.

Dies sollte sich ab Runde sieben ändern. Plötzlich war die Spitze orange, die Holländerinnen dominierten und diktierten nun das Renngeschehen. Die Teams von Russland, Italien und Polen schoben sich ebenfalls nach vorne, Deutschland verharrte jetzt in der Defensive. Dann war es eine italienische und eine holländische Fahrerin, die sich am Anstieg lösen konnten, um in der vorletzten Runde einen erfolgreichen Fluchtversuch zu lancieren. Eine weitere Holländerin, sowie eine Polin entkamen dem Feld in der letzten Runde um die beiden Führenden zwei Kilometer vor der Ziellinie abzufangen. Im anschließenden Zielsprint siegte die Polin Katarzyna Niewidoma vor einer italienischen und holländischen Fahrerin.

Den Massensprint des 30-köpfigen Verfolgerfeldes schloss die Deutsche Mieke Kröger auf Platz sieben ab. Clara Koppenburg erreichte als zweitbeste deutsche Fahrerin den hervorragenden Platz 15.

Deutschland schloß in der Gesamt-Medaillenwertung mit einer Gold- und drei Bronzemedaillen auf Platz vier ab.

Text:K.Lippert

Fotos über K.Lippert

Dass die Seerose-Spitzensportgruppe um Trainer Frank Ammann mittlerweile national mitmischt, darüber wurde schon mehrfach berichtet.

Dass die Gruppe nun französischen Zuwachs erfahren hat ist Neuland.

Und die „Verstärkung par excellence“ bereichert.

Doch wie kommt nun eine französische Rennradfahrerin zur Seerose?

In Grenoble absolviert die 22-Jährige ein Ingenieursstudium mit mehrmonatigem Praktikum. Als Elsässerin mit deutschsprachigem Elternhaus entschied sie sich für einen Auslandsaufenthalt „en Allemagne“. Mit der ZF Friedrichshafen war denn auch schnell ein adäquates Unternehmen gefunden.

Es blieb die Frage: kann ein Auslandspraktikum auch im Einklang mit der eigenen sportlichen Entwicklung einhergehen? Fährt Hild doch immerhin, ähnlich dem deutschen System der Landesverbände, im Kader der Region Rhones Alpes (Isère). Und dort will sie sich auf nationaler Ebene vorarbeiten.

Die Recherche nach einem lokalen Radsportverein, der ihrer sportlichen Qualität entspricht, endete bei der Seerose Friedrichshafen. Bereits am zweiten Tag ihres Deutschlandaufenthaltes stand sie mit Ammanns Gruppe auf dem Hausberg des Vereins, dem Höchsten!

Auf eigenen Wunsch wurde sie in den straffen Trainingsbetrieb der Häfler

National- und Kader-Fahrer/innen eingebunden.

Damit nicht genug! Angehängt an die Spitzensportgruppe, fuhr sie einige bedeutenden Rennen mit – unter anderem die deutsche Radbundesliga.

Einen Höhepunkt setzte sie in Leutkirch bei einem der schwersten Bergrennen, wo sie für den RSV, den ersten Platz der Frauenwertung einfuhr.

Neben dem hartem Training ist sich die junge Französin nie zu schade auch mit den Breiten- und Seniorensportlern der Seerose zu fahren. Und genau hier findet er Woche für Woche statt, - der Wissenstransfer, das Kennenlernen, der Abgleich über das jeweils andere Land. In diesem Kreis tauscht man sich - bei angenehmen Pulsfrequenzen - über Kultur, Land und Leute aus – die sportliche Art der Völkerverständigung.

Inzwischen halten die RSV-Mitglieder die Elsässerin mittlerweile für einen Sympathieträger Frankreichs und Amélie machte wiederum die Seerose zur „Familie“.

Und schon gibt es weiteren internationalen Zuwachs: Mit Hazel Magill, hat sich eine Südafrikanerin als Gastfahrerin im RSV angemeldet, die ihr bereits sehr hohes Radsportniveau wie Amélie Hild, am Bodensee perfektionieren will.

Text/Foto:K.Lippert

Gut lachen haben die Radrennsportlerinnen vom Team Albstadtwerke-Belenus-EasyTours. Beim Straßenrennen um den German Cycling Cup in Dresden erkämpfte sich Melina Mäckle nach 105 Kilometer den dritten Platz und jubelte tausenden von Zuschauern vom Podest vor der Semperoper her zu

Im Pfälzer-Radsportstädtchen Rülzheim wurde das traditionelle Straßen-Sprint-Turnier ausgetragen. Dabei ging es über die 200 Meter-Distanz aus dem Stand zuerst in die Zeitqualifikation und anschließend in die K.O.-Runde.

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